Wir waren bereits seit der Grundschule die besten Freundinnen. Ein Jahr vor unserem Abi hatten wir beschlossen, quer durch Europa zu tingeln - nur wir beide.
Jetzt stand das kleine Zelt inmitten der malerischen Sanddünen - kilometerweit um uns herum nur Meer, Strand und endlose einsame Pinienwälder. Nachdem wir am Abend zuvor todmüde vom langen Fußmarsch in die Schlafsäcke gekrochen waren, begrüßte uns nun ein strahlend blauer Himmel und bereits vor dem Sonnenaufgang war es drückend heiß.
Emily schmiss als Erste ihren Badeanzug ins Zelt. Meiner flog umgehend hinterher. Wer sollte uns hier in der Einsamkeit schon stören? Wir wollten schließlich überall braun werden, ohne Bikini-Streifen und Vollmond-Popo!
Faul rekelten wir uns auf den Handtüchern in der Sonne. Ich blickte verstohlen zu ihr hinüber und bewunderte ihr Profil, wie sie da auf dem Rücken lag, die Augen geschlossen, die langen Haare wirr im Sand ausgebreitet. Der kurzen Stupsnase folgten vollendet geschwungene Lippen und ein etwas vorspringendes Kinn, das in einen aufreizend gebogenen Hals überging. Auf der Oberlippe glitzerten winzige Schweißperlen. Ihre kleinen Brüste ragten spitz empor und die Nippel darauf wirkten groß gegen den dunklen, ringförmigen Hof. Der flache Bauch hob und senkte sich im Rhythmus ihrer ruhigen Atemzüge und gab immer wieder den Blick auf das goldbraune Kraushaar zwischen ihren langen Oberschenkeln frei. Über der sanft geschwungenen Pobacke zuckte eine fast maskulin anmutende Vertiefung in der Hüfte.
Ich spürte ein eigenartiges Ziehen im Unterleib, wie ich sie da so betrachtete. Ich schob es auf die Hitze und zwang meine Augen in eine andere Richtung. Energisch verdrängte ich die beunruhigenden Gefühle.
Irgendwann war die Sonne unerträglich geworden und wir liefen zum Ufer hinunter, um uns abzukühlen. Wir schwammen weit hinaus. In einiger Entfernung vom Strand war das Meer angenehm kühl und umspülte sanft unsere aufgeheizten Körper.
Wieder zurück, blieben wir in der Uferzone liegen, planschten träge herum und genossen den Sommertag.
Emily machte neben mir plötzlich ein seltsames Geräusch. Ich blickte zu ihr und sah sie angespannt und zusammengekrümmt im flachen Wasser sitzen, den Kopf zwischen den Knien, den Blick starr nach unten gerichtet. »Hey, was ist mit dir?«, fragte ich beunruhigt. Sie reagierte nicht. Ich robbte zu ihr hinüber. »Emily, was ist denn los? Ist dir nicht gut?«
Ihre Schultern zuckten und sie gab glucksende Laute von sich. Ich lag nun direkt neben ihr im Wasser und konnte von unten in ihr Gesicht sehen, das zu einem frechen Grinsen verzerrt war. »Ich muss pinkeln«, flüsterte sie. Unwillkürlich wanderte mein Blick zwischen ihre angewinkelten Beine und tatsächlich strömte aus ihrem goldbraunen Dreieck ein gelber Strahl ins weite Meer.
»Iiihh!«, quietschte ich, konnte mich aber von dem faszinierenden Anblick nicht losreißen. Ich wusste nicht, ob ich mich ekeln sollte - schließlich lag ich direkt neben ihr, das Wasser mit ihrem Urin darin umspülte mich bis zum Hals. Andererseits spürte ich auf einmal ein sehr vertrautes Kribbeln und Ziehen im Unterbauch. Meine Brustwarzen verhärteten sich.
Emily betrachtete mich gespannt. Ihre Augen blitzten. Konnte sie etwa meine Gedanken lesen? Ich glaube, ich bekam in diesem Augenblick einen knallroten Kopf vor Verlegenheit.
Wir alberten noch eine Weile befangen herum und dann spürte ich ebenfalls einen Druck auf der Blase. Ich traute mich aber nicht, es wie Emily zu machen und so kletterte ich aus dem Wasser und trottete brav zu unserem Klo-Platz hinüber. Diesen hatten wir gleich nach der Ankunft hier angelegt. Ich hatte - ordentlich, wie ich bin - mit dem Klappspaten ein Loch im Sand zwischen den Pinien gebuddelt. Ich hockte mich hin und ließ mein Pipi in den Sand plätschern. Die Szene von vorhin ging mir nicht aus dem Sinn und ich musste trotz allem grinsen: typisch Emily!
Mein Strahl versiegte und ich spürte ein leises Grummeln im Bauch. Hoffnungsvoll drückte ich noch einige Male kräftig - leider Fehlanzeige! Wir hatten fast nur Konserven, Kekse und Schokolade zu essen mitgenommen. Ich hatte dadurch eine handfeste Verstopfung und konnte bisher nicht ein einziges Mal mein schönes selbst gegrabenes Klo »richtig« einweihen. Dem Anblick der leeren Grube nach erging es Emily nicht besser …
Am Nachmittag wollten wir Strandgut suchen. Normalerweise macht es mir Spaß, am Flutsaum entlang zu wandern, bizarr geformtes Treibholz aufzulesen oder merkwürdige Gegenstände zu entdecken und mir auszumalen, woher diese wohl stammen mochten. Heute konnte ich mich jedoch überhaupt nicht konzentrieren. Mein Blick wanderte ständig zu Emilys gebräuntem Körper hinüber. Die seltsamsten Gedanken schossen mir durch den Kopf, wenn sie sich mit einer anmutigen Bewegung die Haare aus der Stirn strich und ihre Brust dabei dehnte. Oder sich nach etwas bückte und ihren nackten Po in die Höhe streckte.
Was war bloß los mit mir?
Noch schlimmer wurde es, als wir an unserem Kletterbaum angelangt waren. Ein riesiges Baumskelett war von einem längst vergangenen Sturm auf den Strand geworfen worden. Die weitverzweigten Äste ragten hoch in den Himmel. Wind, Regen und Salzwasser hatten das Holz glatt geschliffen und mit einem weichen, silbrigen Pelz überzogen. Emily kletterte hinauf und ich konnte es nicht lassen, ihr von unten nachzublicken. Ihr straffer Po, an dem trotz der tiefen Bräune noch deutlich die helleren Spuren ihres Badeanzugs zu sehen waren, übte eine geradezu magische Faszination auf mich aus. Wie sie sich kraftvoll empor stemmte, wie sich bei jedem Tritt die Spalte zwischen ihren Hinterbacken öffnete - und dabei den Blick auf ihren After freigab.
Unwillkürlich fragte ich mich, wie es wohl aussehen mochte, wenn sie pupste, oder gar auf dem Klo saß …
Ich war entsetzt über mich selbst. Mich erfasste eine prickelnde Erregung, die ich mir nicht einzugestehen wagte. Ob sie meine Gefühle bemerkte?
Auf dem obersten Ast angelangt, drehte sie sich um und beugte sich weit nach vorn. Sie sah aus wie Kate Winslet am Bug der 'Titanic'.
Nur, dass meine hübsche Emily splitternackt war.
Sie beschirmte die Augen mit der Hand, spähte angestrengt aufs Meer hinaus und johlte etwas von christlichen Kauffahrern, die sich vor zwei nackten Piratinnen in Acht nehmen sollten. Dann beugte sie sich wieder zurück. Sie schob die Hüfte nach vorn, langte mit der Hand zwischen die Beine, öffnete mit den Fingern ihre Scheide und pinkelte in hohem Bogen vom Baum herunter.
Mir verschlug es buchstäblich den Atem.
Flammen der Lust schossen durch meinen Körper und das Bild des in der Sonne glitzernden Urins, das aus ihrem goldenen Dreieck perlte, prägte sich meinem Gedächtnis für alle Zeiten ein.
Zurück am Boden rempelte sie mich mit dem Ellbogen an. »Hey, Marina, guck nicht so ernst!« Dann legte sie ihren Arm um meine Schultern und führte mich in Richtung Zelt. Die freundschaftliche Berührung war nicht gerade dazu geeignet, meine Erregung wieder abzukühlen. Beim Gehen berührten sich unsere Hüften und Oberkörper. Ich hatte den Eindruck, als würden zwischen unseren Hautflächen gleich Funken fliegen.
Was, zum Geier, war bloß los mit mir? Wir waren doch schon oft wochenlang zusammen unterwegs gewesen. Waren seit eh und je die besten Freundinnen, hatten uns gezofft und vertragen, heulten uns gegenseitig was vor, wenn eine von uns mal wieder Liebeskummer wegen irgendeines Kerls hatte.
Hatten uns wie in Klaus Lages Lied buchstäblich schon tausend Mal berührt - und nie war etwas passiert. Was sollte denn heute anders sein?
Irgendetwas zwang mich, meine Hand auf ihre sonnenwarme Pobacke zu legen.
Ich hielt den Atem an. Ob sie sich jetzt von mir abwenden würde?
Sie blieb unvermittelt stehen, legte den Kopf schief und warf mir einen amüsiert fragenden Blick zu. Dann zog sie mich heran, presste ihren Körper gegen meinen und drückte mir einen harten Kuss auf den Mund.
Schon hatte sie sich wieder losgemacht und rannte lachend voraus.
Wie sollte ich das jetzt verstehen? War das nun eine Einladung?
Oder ihre Art, mir kumpelhaft mitzuteilen, dass ich - was immer ich auch vorhaben mochte - das gefälligst bleiben lassen sollte?
Ich wusste es einfach nicht. Ich wusste auch nicht, was ich selbst wollte. War Emily lesbisch? War ich es? Wollte ich es sein? Völlig verwirrt trottete ich hinter ihr her zum Lagerplatz zurück.
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