Es warnt? Befangen und seltsam beklommen legte ich endlich die geheimnißvolle Marmorbüste in den Kasten des Schreibtisches zurück, den ich sorgfältig verschloß. Den Schlüssel steckte ich zu mir. Dann suchte ich mich, langsam im Zimmer auf und abschreitend, zu beruhigen. Ich wollte, wie ich mir mahnend vorsagte, wieder Herr der Situation werden. Und es gelang mir, besser und rascher, als ich nur geglaubt hatte. Als es auf einem Thurm in der Nähe Mitternacht schlug, hatte ich meinen Humor schon völlig wiedergewonnen, und ich lachte laut auf über den Schnickschnack, den mir meine aufgeregten Sinne im Traume vorgespiegelt hatten. Es war Zeit schlafen zu gehen. Und wie, dachte ich dreist, als ich die Lampe gelöscht hatte und mit der brennenden Kerze in’s Schlafzimmer schritt, wie wäre es, wenn das schöne Gespenst, das im Schlafzimmer verschwunden und in der ganzen Wohnung nicht mehr zu finden gewesen war, nun gar von deinem Bette schon Beschlag genommen hätte? Das wäre eine heitere Verwickelung gewesen. Aber damit war es nichts. Mein Besitztitel auf das weiße Linnen und die seidene Decke blieb mir ungeschmälert. Da zog ich denn die schweren Vorhänge zu, und indem ich mich dem Schutze aller guten Geister noch einmal dringend anempfahl, genoß ich den festen und tiefen Schlaf der Jugend ganz als die große Panacee des Lebens.
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