Die Dame »Stattliche Amazone« hat's bereits richtig beschrieben: Gerade in den vornehmen Reitclubs wird seit jeher ein galanter Stiefeldienst gepflegt, den in erster Linie die jüngeren Reiter zu erbringen haben. Unsere Amazonen verdienen nunmal größte Anerkennung und Wertschätzung, und die Jungen müssen lernen, sich ihnen unterzuordnen und sie respektvoll zu bedienen.
Der Stiefeldienst erschöpft sich daher nicht nur im klassischen Putzen und Polieren der Reitstiefel oder im Behilflichsein beim An- und Ausziehen derselben; nein, der Galan muss der Amazone schon auch noch ein paar weitere, kleine Gefälligkeiten erweisen. Nach dem Stiefelausziehen muss er ihr auf Wunsch auch die Reitsocken abstreifen und ihre feuchten Fußzehen devot trockenhauchen. Das diszipliniert ihn ungemein und erzieht ihn zu einem braven Kavalier, der genau weiß, dass er sich das tunlichst gefallen zu lassen hat. Danach ist ein dezent angesetzter Zehenkuss durchaus angemessen, um den der junge Galan die Dame allerdings höflichst zu bitten hat.
Darüber hinaus ist es bei uns üblich, dass sich die Damen nach dem Ausritt ihre Füße in offenen Frotteepantoffeln lüften lassen, damit die Innensohlen ihrer meist kostbaren Schuhe nicht unnötig in Mitleidenschaft gezogen werden. Das Frottee der Pantoffeln saugt nämlich nicht nur die Transpiration auf, sondern beruhigt auch die Schweißdrüsen. Selbstverständlich müssen die jungen Kavaliere den Amazonen die Pantoffeln bereithalten und sie ihnen bei Bedarf artig über die Füße führen. Auch hier sollte ein dezenter Kuss auf die Fußzehen zum Anstand gehören, was von den Damen in der Regel immer als angebrachte Respekterweisung eingeschätzt wird. Danach müssen natürlich die Pantoffeln von den Jungen noch sauber gepflegt werden. Aus Höflichkeit und Respekt gegenüber den Damen schickt es sich, wenn die Jungen zuvor noch diskret in den Zehenbereich der Pantoffeln küssen. Erst danach dürfen sie die Innenseiten mit einem leicht befeuchteten Stofftaschentuch vorsichtig abtupfen und dann feinfühlig trockenhauchen.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass der erweiterte Stiefeldienst vielleicht nicht immer ganz angenehm, der Erziehung eines Gentlemans aber durchaus förderlich ist und damit auch seine absolute Berechtigung hat. Im US-Bundesstaat South Carolina zum Beispiel gibt es einen privaten Reitclub, deren weibliche Mitglieder es sich sogar zur Hauptaufgabe gemacht haben, die jungen Galane zu braven und artigen Gentlemen zu erziehen. Dazu müssen sich die Jungen von den dortigen Amazonen wie Boot-Camp-Zöglinge herumkommandieren und disziplinieren lassen. Sie sind den gebieterischen Ladies absolut untergeordnet und müssen ihnen hündisch gehorchen! Auf serviles Verhalten wird ganz besonders Wert gelegt, und der dienerische Aspekt steht dabei immer im Vordergrund. Deshalb leisten die Jungen allen Damen des Clubs in vollem Umfang artig Fußdienst (Fußmassage, Pediküre) und sind ihnen allein schon aus Anstandsgründen fußkusspflichtig!
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