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Goodluck schrieb am 25.9. 2014 um 12:16:54 Uhr über

Starwars

Nach HUXLEYS BRAVE NEW WORLD ist DUNE sicher der ertragreichste Stoff für die Frage nach genetisch durchgestalteten Gesellschaften. Die Aufzucht genetisch optimierter und durch frühkindliche Desensibilisierung brutalisierter Krieger (Sardaukar) oder eines endzeitlichen Erlösers (Quisatz Ha-Derach) ist auch Thema des gigantischen Weltraum-Epos DUNE. Durch gezielte Auswahl der Sich-Zu-Paaren-Habenden will eine Frauengemeinschaft (Bene Gesserit) durch ein klassisches Eugenik-Programm einen idealen Herrscher im wahrsten Sinn des Wortes erzeugen. Dieser Aspekt, der auch von späteren Science-Fiction-Werken aufgenommen wurde (z.B. die hochgezüchtete Klon-Armee in George LUCASSTAR WARS: EPISODE II – ATTACK OF THE CLONES, einer Droidenstreitmacht überlegen ist), legt den Schwerpunkt auf die genetische Prägung des Menschen und greift damit überholte Adels-bzw. Rassismusvorurteile wieder auf (durch Geburt höher oder niedriger Qualifizierte). Die unhinterfragte Bejahung dieser Methoden entsprechen einer etwas naiven Wissenschafts- und vor allem Medizineinschätzung, der man klar entgegenhalten kann: In den Gesellschaften der Moderne wird die Medizin zum öffentlich bestallten Sachwalter einer rational gestalteten Körperlichkeit... Gesundheit als allgemeines Austauschmittel, die rational und weit im Vorhinein zu gestaltende individuelle (!), weil molekulargenetisch interpretierte Körperlichkeit des Menschen und mit ihr deren Sachwalter, die Medizin, treten als Grundbedingungen von Handeln immer weiter nach vorn. Im Buch wie in den inzwischen zwei Verfilmungen unterbricht aber der so Gezeugte selbst den weiteren Verlauf, indem er mit seiner kaiserlichen Gemahlin keine weiteren Kinder zeugt. Das Mitleid mit den durchwegs so brutalen Protagonisten wie ihren Feinden hält sich die Waage. Die militärethische Frage, ob Soldaten speziell gezüchtet und von klein auf auf ihre Aufgaben vorbereitet werden sollen, stellt sich nicht nur in Bezug auf militärisches Schulwesen, sondern analog auch in Bezug auf den zunehmenden Einsatz von Kindersoldaten in bewaffneten staatlichen und nichtstaatlichen Gruppen. Diese werden zwar nicht auf den Soldatenberuf hin gezeugt, durch ihre frühe Zwangsrekrutierung bleibt ihnen aber keine Zeit, ein nicht militärisches Weltbild, d.h. eines, indem zur Konfliktlösung immer schon das äußerste Mittel angewandt wird, zu entwickeln.
Alternative Lösungsmöglichkeiten sind von ihnen nicht mehr zu erwarten, auch wenn sie das Erwachsenenalter erreichen und zu militärischen und politischen Entscheidungsträgern werden.


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