Auf den ersten Blick bescheuerte TV-Sendungen faszinieren mich. Dieses Phänomen tritt allerdings bevorzugt dann auf, wenn ich zuviel Zeit habe, weshalb ich damals, als ich zwischen der Arbeitslosigkeit und dem Beginn des Studiums im luftleeren Raum versunken war, sogar Marienhof und Verbotene Liebe gesehen habe. Ein paar Wochen lang. Irgendwann war das glücklicherweise vorbei, aber man lernt dadurch eine Menge über das Fernsehen, was ja auch irgendwie nützlich ist. Danach kam dann Buffy, wo es Details gab, durch die ich nie wirklich durchgestiegen bin, und das ist schon faszinierender als die Frage, warum in Soaps immer Menschen Kaffee bestellen und dann gehen, noch bevor sie ihn bekommen haben. Und schließlich also Stargate. Trotz der traurigen Tatsache, dass der Wissenschaftler in dieser einen Folge vom Monster nichts auf die Fresse bekommen hat, bin ich immer noch fasziniert davon, Richard Dean Anderson andere Grimassen schneiden zu sehen als seinerzeit bei »MacGyver«. Und all diese famosen Details, die ich nicht verstehe - wie das mit diesen Symbionten eigentlich funktioniert und warum Carter und O'Neill keine Beziehung haben dürfen und wieso niemand diesen verräterischen Colonel umbringt - das ist wirklich faszinierend. Das ist im Grunde natürlich nur die Steigerung einer Soap, in der die Menschen Kaffee bestellen und gehen, bevor sie ihn bekommen. Aber bei Stargate befinden sie sich dabei wenigstens auf einem anderen Planeten, und der Kaffee heisst nicht Kaffee, und die Dialoge drehen sich nicht um Sex, sondern um gräßliche Aliens. Das ist doch auch was.
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