Allein die Tatsache, dass Staaten bankrott gehen, also grundsätzlich in der selben Kategorie eingeteilt sind wie Unternehmen oder Privatpersonen (was beides eh das selbe ist, BTW), demonstriert beeindruckend, wie tief die Eigentumsordnung unsere Gesellschaft durchstrebt.
Ein Erbe des Feudalismus, das sich mühsam durchgeschleppt haben muss. Selbst Fürsten und Könige, Absolutisten gar, ja oft auch Tyrannen müssen sich mit dem schnöden Geld befassen. »Wie finanzieren?«
Sieht man sich dagegen die Alternative an: Gottkönigtümer wie in der Antike (und sogar da oft nicht - in Summer war Ackerland Eigentum (!) der Götter!) oder Gesellschaften mit starken Kastenstrukturen, dann hört man schnell auf das zu bedauern. Man fängt natürlich beizeiten wieder damit an, grad dann, wenn der Staat sich das Geld, das er für einen und von einem Geliehen hat, wieder bei einem zurückholt und dabei oft grade die Trifft, bei denen auch vorher nichts zu holen war. Das ist Umverteilung, wie sie alle fürchten:
Die Oben, weil sie betroffen sind und zwar doppelt und in Unsinnigster Weise, die Unten, weil sie leider auch betroffen sind.
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