Flashback in alte Zeiten, mit der Orgel als »Alleinunterhalter«. Manchmal kam der Ruf aus dem Publikum, manchmal hiess es schon im Vorgepräch »Na, flott soll's auch sein, wie halt grad' die Stimmung ist.« Ich musste also austesten, was »flott« für das jeweilige Publikum hiess, ohne gleich alles zu verspielen. Für die einen war das Kufsteinlied der Gipfel der Flottheit (alle jodelten mit, bei uns in Tirol Duliöh), andere gingen zu Abbas Waterloo ab und bei einem Grillfest knallte halt ein Rock'n Roll Pärchen während Good Golly Miss Molly beim Überwurf auf den Rasen, einen halben Meter weiter und ich hätte sie auf den Tasten gehabt. (Sie wog nicht viel, aber er hatte zu viel Bier...) Mir wurde diese ganze Musik immer fremder (ich sah halt die Reaktion der Menschen darauf) und bald gab ich diese Methode, ein bisschen Geld zu verdienen, wieder auf. Bier oder Wein als Bezahlung nahm ich nicht an und Paul Kuhns Mann am Klavier habe ich dann in späteren Zeiten einmal in einer Freejazz-Session seziert (ja, seziert, genau so), weil mir das unzählige Male zugerufen wurde (aber die zweite Strophe kannte keiner, deshalb wohl meine Wut).
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