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Meine schönste eigene Spielerfindung war das Spiel vom Koitabilitätskoeffizienten gewesen. Das ist eine ganze Zahl zwischen 0 und 10, die den Grad sexueller Attraktivität einer Person bezeichnet. Wer will, kann zwischen der A-Note - der rein körperlichen Attraktivität - und der B-Note - Erscheinung, Styling, Gestik, Mimik, Bewegungen usw. unterscheiden. Man setzt sich nun in lockerer Runde an einen belebten Ort - am schönsten ist es im Sommer vor einem Café in der Fußgängerzone. Das Spiel wird reihum gespielt: einer sagt die Person an, die bewertet werden soll (etwa: »Die Alte mit der roten Umhängetasche« oder »Der Glatzkopf mit den Tatoos am Arm«) und alle anderen müssen nun reihum ihre Wertungen abgeben: den Koitabilitätskoeffizienten dieser Person - nur ganze Zahlen zwischen 0 und 10. Mehr muß man nicht sagen, aber eine Wertung muß man abgeben. Das Spiel ist sehr lustig, man kommt rasch in Prosecco-Laune, und alsbald beginnt man, darüber zu diskutieren, warum man diese oder jene Person hoch oder niedrig eingeschätzt hat, wer auf was steht undsoweiter. Man erfährt wahnsinnig viel über seine Mitmenschen und deren Sexualität, ohne daß man über Schweinskram reden müsste. Und das schönste an dem Spiel ist: es gibt keinen Gewinner und keine Verlierer ! In meiner saarländischen Zeit haben wir das einige Sommer lang fast regelmässig in der Saarbrücker Fußgängerzone gespielt, uns sogar einige male dazu explizit verabredet. Anzumerken ist noch, daß es für die Personen, die an dem Tisch mit den Spielern vorbeikommen, natürlich auch so eine Sache ist. Insbesondere Frauen und Schwule haben ja einen Blicksensor in der Haut, und merken es sofort, wenn ein ganzer Tisch, an dem sie gerade vorbeischlendern, sie von oben bis unten mit eindeutigem Interesse mustert.
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