Mir ist neulich aus Versehen aus dem Bücherabholbereich der Staatsbibliothek ein Buch aus dem Weltbild-Verlag in die Hände gerutscht, in dem unter anderem über den sagenhaften bairischen Hellseher Alois Irlmayer (Irmayer?) berichtet wird, der damals zu Freilassing um die letzte Kriegszeit unentgeltlich den ansässigen und zugereisten Familien in seinem Schuppen geweissagt hat, ob ihr Sohn noch lebt, oder jetzt in der russischen Steppe als Tartarenschnitzel unter Kosackensattel Verwendung findet. Jener Alois Irlmayer, Brunnenbauer von Beruf, und praktischerweise auch gesegnet durch die magische Gabe des Wasseradernauffindens, war nämlich im Weltkrieg Eins durch die mittelbaren Wirkungen eines Granateinschlags unter Erden und Geröll verschüttet worden, und konnte, so die Sage, seitdem, hervorgerufen durch die nervliche Krise die so ein Ereignis mit sich bringt, Hellsehen. Nach dem Krieg (No. 2) hat er prophezeit, daß sich in naher Zukunft drei Heeresflügel auf Deutschland von Osten zubewegen werden, einer von Süden, einer von Norden, und einer von der Mitte, und daß der Papst fliehen wird, und, nach der Neutronenbombe, einen neuen Kaiser wie auch drei neue Könige ernennen wird. Das beste ist aber die Interpretationsarbeit des Autors, der...hihihihi, wirklich, selten so gekichert.
Wolfgang Johannes Bekh (sic): Das Ende der Welt. Visionen, Prophezeiungen, Wahrsagungen, Augsburg 1998.
Hammer!
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