Zu diesem Thema möchte ich auseinem Vortrag von Herrn Harry Morales zitieren :
...Einen halben Kilometer südöstlich der Pyramide stößt man auf die größte Skulptur der Welt - und auch die berühmteste. Den Sphinx. Er liegt in einer Felsvertiefung und seine Ausmaße sind gigantisch. 20.12 Meter hoch und 73 Meter lang. Die Gestalt eines Löwenleibs mit dem Kopf eines Menschen, einem Blick blank und mitleidslos wie die Sonne. Lange Zeit glaubte man, das diese Statue vor Pharao Chephren entstanden ist. Diese Auffassung änderte sich jäh, als man in der Tempelanlage nebenan, mehrere beschriftete Statuen des Chephren fand. Und nun wandten die Ägyptologen ihre rasiermesserscharfe Logik an und kamen zu einer genialen Schlussfolgerung, der Tempel war von Chephren erbaut worden. Klingt das nicht logisch? Somit auch der Sphinx. Allerdings fallen dem Betrachter einige ungewöhnliche und unerklärliche Besonderheiten des Gebäudes auf. Erstens lassen sich weder innen noch außen, Inschriften oder sonstige Identifizierungsmerkmale finden. Er hebt sich somit deutlich von den wohlbekannten, typischen Produkten der altägyptischen Kunst und Kultur ab. Zweitens unterscheidet sich der Tal Tempel, dadurch das seine Zentralhalle ausschließlich aus riesigen Kalksteinmegalithen besteht. Die meisten sind etwa 5.5 Meter lang, drei Meter breit, und 2,4 Meter hoch. Viele sind noch gewaltiger. Im Normalfall wiegen sie mehr als 200 Tonnen, das heißt jeder dieser Quader ist schwerer als eine moderne Diesellok. Und es wurden Hunderte Verbaut. Warum verwendete man diese unglaublich schwierig zu verarbeitenden 200 Tonnen- Monolithe, wenn man sie relativ leicht in zehn, 20 oder 60 kleinere Steine hätte zerschneiden können. Warum machte man sich das Leben schwer, obwohl man fast die gleiche optische Wirkung mit erheblich geringerem Aufwand erzielen konnte? Und wie haben es die Erbauer des Tempels geschafft, diese Steinkolosse auf eine Höhe von mehr als zwölf Metern zu heben? Nur zwei Ladekräne auf der ganzen Welt können derzeit solche Lasten bewältigen. Und das sind hochmoderne Geräte, deren 18 Schwenkarme mehr als 67 Meter weit ausladen und die ein Gegengewicht von 160 Tonnen brauchen, um nicht umzukippen. Eine einzige Verladeoperation bedarf einer etwa sechswöchigen Vorbereitung und eines Teams von bis zu 20 Spezialisten. Das verblüfft um so mehr, das im Alten Ägypten solche Arbeiten scheinbar alltäglich waren. Auch sind die Mauern sorgfältig zugeschnitten. Sie sehen aus wie vieleckige Puzzelsteinchen, deren Muster, aussehen wie Mauern in Südamerika. Die Tempelwände schienen in zwei Etappen errichtet worden zu sein. Der erste Bauabschnitt, der zum größten Teil noch intakt ist, besteht aus massiven Kalksteinquadern. Auf beiden Seiten dieser Blöcke hat man eine Verkleidung aus Granit angebracht. Im Inneren des Gebäudes ist sie noch oder weniger unversehrt erhalten, an der Außenseite jedoch abgefallen. Bei genauerer Untersuchung entdeckt man etwas verblüffendes: Die Rückseiten wurden vor der Montage so bearbeitet, dass sie auf die tiefen Aushöhlungen bereits vorhandener Erosionsschäden der Kalksteinquader passen. Anscheinend waren die Mauern bereits unglaublich lange den Elementen ausgesetzt, bevor sie mit Granit verkleidet wurden. Wann wurde dann der Tal-Tempel errichtet?
Begeben wir uns wieder zur Sphinx, um eine Antwort zu erhalten. Zum Bau der Sphinx wurde aus dem Felsgestein des Plateaus von Gizeh zunächst ein tiefer, hufeisenförmiger Graben ausgehauen, so das ein Kern blieb, der anschließend Bildhauerisch bearbeitet wurde. Geologische Untersuchungen haben ergeben, dass die Kalksteinmegalithen, die für den Bau des Tempels verwendet wurden, aus diesem Graben stammen und somit kurz vor dem Bau der Sphinx gebrochen wurden. Wenn sich nun herausstellt, dass die Sphinx in Wirklichkeit Jahrtausende älter ist, als die Ägyptologen vermuten, dann muss auch dieser Tal-Tempel zurückdatiert werden. Doch wer baute dann den Sphinx? Wie alt ist diese Statue wirklich? 1989 wandte man sich an Professor Robert Schoch von der Universität Boston. Dieser renommierter Geologe, war Spezialist auf dem Gebiet der Verwitterung von weichem Gestein, ähnlich dem Kalkstein des Plateaus von Gizeh. Schoch stand der Idee, der Sphinx sei möglicherweise viel älter als 4500 Jahre, anfangs skeptisch gegenüber. Änderte jedoch seine Meinung, nachdem er dem Monument 1990 einen ersten Besuch abgestattet hatte. Bereits der erste Blick, bestätigte, das die Verwitterung des Monuments auf Wasser zurückzuführen sei. Nach eingehenden Untersuchungen, stand folgendes fest, die starken Verwitterungen am Körper der Statue, lassen sich nur durch starke Regenfälle erklären. Aber wann hatte es das letzte Mal hier stärker geregnet? Hier muss man weit in die Zeit zurück gehen, als die Wüste noch Savanne war. Das war in einem Zeitraum zwischen 7000 bis 5000 v. Chr. Damals gab es aber noch keine Pharaonen, laut Ägyptologen siedelten im Nil -Tal steinzeitliche Menschen die nur Steinäxte und Stöcke kannten. Gab es damals vielleicht doch schon eine Hochkultur? Jedenfalls kann man nun beweisen, das Pharao Chefren, so denke ich, den Kopf des Sphinx umgestalten ließ, nach seinem Ebenbild, auch der Tal -Tempel wurde nach seinen Wünschen umgebaut. Alles stand also schon lange vorher auf dem Plateau von Gizeh. Professor Robert Schoch bleibt bei seiner Meinung das der Sphinx noch vor dem Ende der letzten Eiszeit errichtet wurde. Das bedeutet praktisch einen Zeitpunkt irgendwann vor 15000 v.Chr. Da es außer diesen keine weiteren Belege gibt, liegt wohl daran das alles wohl tiefer verschüttet ist, als man gegraben hat. Hier müsste an den Ufern des antiken Nil gegraben werden, der etliche Kilometer vom heutigen abweicht, oder am Grund des Mittelmeers, das damals trockenes Land war. Mit Sicherheit wird die Zukunft hier weitere Artefakte ans Tageslicht bringen. Wir dürfen gespannt sein...
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