Wenn mir damals bewußt gewesen wäre, das das Schwänzen der Sozilogiedoppelstunde (übrigens die einzigen Schulstunden die ich je schwänzte), und das Herumstreunen in der Stadt die bessere soziologische Ausbildung sei als das Brüten im Klassenzimmer bei völlig unklarer Themenstellung und dem bißchen Herumlabern über man weis eigentlich gar nicht was, über was da geredet wurde, hauptsache die Stunde war nicht so anstrengend wie Englisch, Französisch, Geschichte oder Deutsch, man wurde quasi nie zur Beantwortung einer Frage aufgerufen und ich erkannte wirklich nicht was es da zu lernen gibt, immer hin hatte ich drei kleine Brüder, da war genug Soziologie, und unser sehr dicker Soziologielehrer der mich niemals hat merken lassen daß ich geschwänzt hatte (was ich ihm heute noch hoch anrechne) und das trotz manchen Aufmuckens von Mitschülern die zwar nicht unmittelbar und direkt petzen wollten aber doch irgendwie schon was sagen wollten was man ihnen auch anmerkte, aber schließlich überbrückte der lehrer jede Anschuldigung im keim mit einer witzigen Art, die mich zwar nicht zum Bleiben in seinem Unterricht überreden konnte, die Stadt mit ihren gestalten war einfach interessanter als das klassenzimmer, und ich habe ja nicht einmal gewußt, das meine DStadtspaziergänge und Erkundungen auf gut Glück umherzustreifen in unbekannten gefilden als Dopsch sozusagen, die viel bessere Soziologie ist.
|