70 Fossile versus solare Ressourcenketten
Erdgas und Kohle eine Anbau- bzw. Waldfläche von weniger als 12 Mio. Quadratkilometern nötig wäre - vorausgesetzt, die gesamte fossile Energie würde allein durch Biomasse ersetzt und diese ausschließlich zur Direktverbrennung angebaut, ohne die sogenannten Reststoffe aus dem Nahrungsmittelanbau oder das Blogaspotential aus organischen Abfällen zu verwerten. Aber das Biomassepotential ist gezielt erweiterbar: durch Aufforstung, Anbau schnellwachsender und besonders ertra 9-
reicher Pflanzen, durch Nutzung der Ganzpflanze als Energie- und Rohstoffquelle. Der notwendige Flächenbedarf für die Nahrungsmittelproduktion mut@ dadurch nicht beeinträchtigt werden. Außerdem träte die Biomasseproduktion unter anderem deshalb nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion, weil mit den weniger anspruchsvollen Pflanzen große Teile der ariden Gebiete kultiviert werden können. Das Aufforstungspotential ist erheblich: So ist allein für die elf größten von 117 tropischen Ländern errechnet worden, daß sie ihr Waldpotential um 5,5 Mio. qkm ausdehnen könnten.-" Da es wiederum unsinnig wäre, alle bestehenden Energiebedürfi-iisse durch Biomasse zu befriedigen, gibt es auch hier ein Obermaß an erschließbaren solaren Ressourcen.
All diese Berechnungen belegen, daß es bei den erneuerbaren Energien nicht die behaupteten Grenzen eines zu geringen Potentials gibt. Die Probleme liegen dagegen ausschließlich in der bisher fehlenden Aufmerksamkeit dafür und der mangelhaften Einführung solarer Umwandlungstechnologien. Dabei haben die hier angedeuteten Substitutionsrechnungen ohnehin nur einen illustrierenden Stellenwert, weil sie diejenigen Sektoren des Energieverbrauchs, die sich mit der fossilen Energiewirtschaft herausgebildet haben, jeweils isoliert betrachten. An späterer Stelle dieses Buchs wird gezeigt, daß sich mit erneuerbaren Energien ganz neue integrierte Nutzungsstrukturen mit viel höherer Effizienz herausbilden werden, die die gegenwärtige Aufteilung in die verschiedenen Energiesektoren großenteils obsolet machen.
Die Ketten solarer Ressourcennutzung
Den Energiebedarf aus erneuerbaren Energien zu befriedigen, ist überall möglich. Das natürliche Angebot der Quellen erneuerbarer Energien ist allerdings von Region zu Region, von Land zu Land und von Kontinent zu Kontinent verschieden. Die Intensität der Sonneneinstrahlung
Solare Ressourcennutzung
und des Winds; die Existenz oder das Fehlen natürlicher das Waldpotential zur Biomassenutzung bzw. die Bodenqua Regenmenge zum Biomasseanbau beeinflussen die Entsche welcher Kombination sie in den verschiedenen Ländern einge den können. Daraus folgt, daß verschiedene Energiebedürfni terschiedlichen Regionen auch unterschiedlich befriedigt wer strukturelle Vielfalt macht es Fnergiepolitikern, die seit jahrz die Strukturen fossilen Energieverbrauchs gewöhnt sind, so sc in das Potential erneuerbarer Energien hineinzudenken: wirtschaftliche und technische, kulturelle und politische C kennen will, der kann und darf nicht mehr lediglich einzeln eichen. Er darf sich auch nicht Leistungen miteinander vergl
schränken, die extrem unterschiedlichen Umweltbelastunge nach einer Energieumwandlung zu betrachten. Ebenso wes was vor dieser Umwandlung abläuft. jeder isolierte kalk Kostenvergleich mit den fossilen Energieträgern versperrt de die Bandbreite der Nutzungsmöglichkeiten erneuerbarer Ene scheidend ist der Vergleich der jeweiligen gesamten Energie Dieser muß die konstanten und die variablen Faktoren ei Der konstante Faktor ist jeweils die Quelle, wobei die Quell erneuerbaren Energien nicht nur wesentlich vielfältiger sin vor allem global breit gestreut. Die variablen Faktoren ergeb den Grenzen der jeweiligen Quellenangebote - aus dem u lichen und laufend verbesserbaren technischen und damit lichen Aufwand, mit dem Energie gewonnen werden kann. erbare Energien aber überall von der jeweiligen natürlichen angeboten werden, besteht die seit der Durchsetzung der i Revolution zunehmend übersehene und deshalb heute unge lichkeit, sie an derselben Stelle - zumindest aber in derselb zu ernten bzw. einzufangen und anschließend direkt zu umzuwandeln, wo sie auch gebraucht wird. Daraus ergibt s die Deckung des Bedarfs durch erneuerbare Energien ein kürzere Energiekette - oder auch gar keine - erforderlich i kann, wiederum mit moderner Technik, eine regionale Selbstversorgung an die Stelle globaler Abhängigkeit von fo giequellen treten - eine Chance zu neuen politischen, wirt und kulturellen Freiheiten.
Die Spielräume erweitern sich noch durch die Mögli
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