20
Szenario
und Verbrauch von Ressourcen, und er kurbelt mit dem ausdrücklich angestrebten beschleunigten und vermehrten Warenaustausch den Transportenergieeinsatz an. Er fördert mit der gewollten Ausweitung des Weltagrarhandels den Einsatz von naturzerstörenden Anbaumethoden in der Landwirtschaft und erweitert den Spielraum der dafür maßgeblich verantwortlichen Agrarkonzerne. Der WTO-Vertrag soll die Produktivität der Weltwirtschaft erhöhen. Aber er steigert, wegen der anhaltenden Abhängigkeit von erschöpflichen Ressourcen und des noch ungehemmteren Spielraums der hochkonzentrierten Ressourcenkonzerne, die Geschwindigkeit der Zerstörungsprozesse.
Zwei Dimensionen der Globalisierung stehen sich in der heutigen Form unversöhnlich gegenüber: die ökologische und die des wirtschaftlichen Wettbewerbs. Der Schutz des globalen Wettbewerbs ist heiliggesprochen worden und hat politischen Vorrang erhalten vor dem Schutz des Klimas oder der Biodiversität; die WTO vor der Agenda 21, das Wettbewerbsrecht vor dem Umweltrecht, die Interessen der Gegenwart vor denen der Zukunft. Dieser Gegensatz ist nur mit einer solaren Ressourcenbasis aufhebbar. Nicht massenhafter Technikeinsatz hat, wie in landläufigen Diskussionen über globale Umweltgefahren behauptet wird, die Weltzivilisation in die Sackgasse geführt, sondern die bisherige Ressourcenwahl und die Orientierung der technischen Entwicklung und ihrer Infrastrukturen an fossilen Energieträgern. Nicht ökologisch motivierte Technikdistanz führt aus der Sackgasse, sondern die entchiedene Distanzierung von den nichtsolaren Ressourcen.
Erst mit der gezielten Ablösungfossilen Energieverbrauchs durch solare ergien - so meine dritte These - wird wirtschaftliche Globalisierung kologisch tragfähig; erst sie wird die zerstörerische Dynamik der fossilen ltwirtschaft mit der Unifortriierung wirtschaftlicher Strukturen und Ituren unterbinden und eine zukunftsfähige, vielfältige und menschenrechte Entwicklungsdynamik hervorbringen.
r Ursprung der fossilen Hauptströmung
e fossile Hauptströmung begann mit der industriellen Revolution. Ihr sgangspunkt war die Einführung der Dampfmaschine, die die Muslkraft von Menschen und Tieren in der Produktion in riesigen Schritabzulösen begann. Diese »alte« Technologie liegt nicht hinter uns; großen Atom-, Kohle-, Gas- oder Ölkraftwerke arbeiten noch heute ihrem Prinzip. Sie prägt die Struktur der Weltwirtschaft bis heute.
All jene Technologien, die nach ihr eingeführt wurden, bli
Von der fossilen zur solaren Weltwirtschaft
ihr bestimmten fossilen Energiebasis verhaftet.
Der von james Watt i769 entwickelte Dampfrnaschin jedoch zu einem seinerzeit einzigartigen Quantensprung gieeffizienz und machte damit den Weg zur industriellen frei." Durch die gesteigerte Energieeffizienz wurde Masse möglich - mit der Folge, daß sich der Rohstoff- und En schnell und laufend vermehrten! Anfangs wurde noch Hol kohle als Brennstoff verwendet. Aber für den sich rasch a Einsatz der Dampfmaschine war das verfügbare Potential den nahen Wäldern bald zu klein. So wurde die Kohle zum Brennstoff. Die überlegene Umwandlertechnik bestimmte d cenwahl, und die einmal getroffene Ressourcenwahl bestimm der Technik auch für die Zukunft. Das fossile Energiesyste der Folge um das Erdöl und das Erdgas ergänzt. Für alle s hinzugekommenen Wandlertechniken wurden die fossilen E bestimmende Basis.
Die Entwicklung verlangte hohe «Energiedichten«, als Energieinhalt eines Energievolumens bei geringem Transpor Je leichter und kostengünstiger Energie verfügbar war und je die Energiewandler wurden, desto mehr wuchs die Begierde weltweit kostengünstigsten Energie- und Rohstoffquellen mehr konnten auch die Märkte ausgedehnt werden. Aus der i len Revolution wurde die sich immer mehr beschleunigende p te Revolution der Weltwirtschaft. Die mit der industriellen R entstehende fossile Energiewirtschaft wurde nicht nur zum Tre dieser Entwicklung. Durch sie wurde die Globalisierung zum Gesetz« wirtschaftlichen Handelns.
Beschleunigungs- und Verdrängungsprozesse
Die Geschwindigkeit und die Wirkung dieses Veränderungspro bereits i848 irn »Kommunistischen Manifest« von Karl Marx u rich Engels beschrieben worden. Die einschlägige Passage ist denn je. Man muß nur den Begriff der »Bourgeoisie« gegen d tigen der »global players« - obwohl beide nicht völlig identisch schaften haben - austauschen, und hat damit eine denkbar ein volle Gegenwartsbeschreibung, auch in ihrem einseitigen und ülichen entwicklungsschematischen Denkansatz:
|