Während Sodomie früher eine Bezeichnung für den Analverkehr war, versteht man heute darunter sexuelle Kontakte zu Tieren. Seitdem Sodomie als Straftatbestand abgeschafft worden ist, wird der Arzt mit dem Phänomen kaum noch konfrontiert, es ist eine klinisch fast bedeutungslose Perversion. Über ihre Verbreitung ist kaum etwas bekannt. Ein Ausweichen auf Tiere als Sexualpartner im Sinne eines Ersatzes dürfte nicht ganz selten sein im ländlichen Milieu bei kontaktgestörten, isolierten, sozial gehandikapten jungen Männern. Eine Perversionsbildung im Sinne einer Fixierung auf Tiere ist hingegen selten. Am häufigsten noch findet man aggressive sodomitische Perversionen in Form von sexuell motivierten Verletzungen oder Tötungen von Tieren. Wenn man sich vergegenwärtigt, daß redensartlich eine aggressiv abwertende Sprache über Frauen häufig auf Tierbezeichnungen zurückgreift (Kuh, Gans, Huhn, Sau), dann läßt sich ableiten, daß in sodomitischen Kontakten aggressvie Impulse Frauen gegenüber ausagiert und auf Tiere verschoben werden.