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Nathalie schrieb am 13.5. 2002 um 20:44:02 Uhr über

Snowboard

Wie soll man das großartig beschreiben, wenn man zuerst mit den Beinen bis zum Bauch im frischgefallenen Tiefschnee drinsteckt, den Hang als endloses Weiß vor sich erblickt.
An dieser Stelle beginnt das Feeling eigentlich schon! Sobald man dem Board einen leichten Ruck verliehen hat, um die Beine aus dem Schnee zu befreien.
Die ist genau der Punkt, an dem sich die Physik verabschiedet und die Emotionen die gesamte Kontrolle übernimmt: Du wirst scheller, immer schneller, und bei sich steigender Geschwindigkeit nimmt das Gefühl der Schwerelosigkeit zu. Du fühlst plötzlich keinen Druck mehr unter dem Board. Alles wird so leicht. Du kantest leicht auf, nein - eigentlich brauchst du dein Board gar nicht wirklich aufkanten: Du denkst einfach nur daran, einen Schwung einzuleiten. Du willst es. Und das Board folgt dir.
Und die Fliehkraft wird zu deinem Spielgefährten. Du liegst horizontal in der Kurve und weißt, du hast den Dimensionen den Kampf angesagt.
Du siehst in weiter Ferne eine Welle aus kristallinem Weiß auf dich zukommen. Und einen Augenblick später steht sie schon vor dir. Du schießt die Wand hoch, und oben an ihrem Horizont hebst du ab. Du hast die Schwerkraft besiegt. Du fliegst. Wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde.
Das Ganze komt dem Gefühl des Fliegens verdammt nah.
Fliegen. Ja genau. Fliegen ist es - oder des Menschen Wunschtraum danach -, was Snowboarden so einzigartig, so faszinierend, einfach schön macht.


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