Wilde Reiter der Steppe, erstklassige Bogenschützen, langhaarig und bärtig, von griechischen Goldschmieden im Bosporanischen Reich naturalistisch en miniature dargestellt... als 10jähriger Noch-nicht-mal-Teeniedödel war ich hin und weg, als mir meine Eltern zu Weihnachten 1979 den populär-archäologischen Readers-Digest-Band »Die letzten Geheimnisse unserer Welt« schenkten! Sie ahnten ja nicht, dass sie damit meinen Initalzünder zur Homomaskulinität scharfstellten... und im darauffolgenden Frühling verliebte ich mich erstmals in einen Referendar mit langem roten Bart (wie es durchaus der damaligen Alternativ- und Öko-Mode entsprach) an meiner damaligen Schule, den ich prompt als »den Skythen« titulierte... Von den damaligen brisanten Vorgängen in Afghanistan wiederum bekam ich nur am Rande etwas mit, es dauerte noch einige Jahre, bis mir klar wurde, dass die Skythen, genauer ihr östlicher Zweig der Saken, auch in der antiken Geschichte des heutigen Afghanistan eine beachtliche Rolle gespielt haben... so heißt z. B. die Wüstenregion im Südwesten des Landes bis heute »Seistan«, was ursprünglich »Sakistan« und damit sozusagen »Skythistan« hieß!
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