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Bald trat eine Wendung der Dinge auch in Kaschgar ein. Bsruk-Chan, der Vertreter der Weißmützen-Dynastie, benutzte die in Folge der Verwickelungen mit Rußland in Chokand eingetretene Unordnung, um aus Andidschan, wo er internirt war, zu entfliehen. Er kam ohne Mannschaften, ihn begleitete nur ein ehemaliger chokandscher Offizier, Jussuf-Bek, früher Commandant von Ak-Metschet (jetzt das russische Fort Perofski), aber der Name Bsruk-Chans wog in Kaschgar eine Armee auf. Der letzte Aufstand von 1857 war hier von dem Bruder Bsruk-Chans unter dem Ruf: Es lebe Bsruk-Chan! angestiftet worden, und als er unglücklich endigte, trösteten sich die Fanatiker von Kaschgar mit dem Worte: „Wenn Bsruk-Chan zu Pferde steigt, wird Alty-Schähär frei!“ Beim Erscheinen des so lange Ersehnten erhob sich die ganze Stadt und schloß die mandschurische Besatzung in die Citadelle, den „Rosengarten“, ein. Im September 1865 mußte sie die Waffen strecken und erhielt das Leben unter der Bedingung der Annahme des Islam.
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