Mistress Sigurd ist ein neuer Reiniger aus dem Hause Henkel. Die Marketingabteilung hatte nach langwieriger Suche nach den Ursachen für den Umsatzeinbruch bei Meister Proper endlich den Trend erkannt, daß mehr und mehr heterosexuelle Männer sich um den Hausputz kümmern müssen, da sie arbeitslos wurden und ihre Frauen nun vorübergehend (so hoffen sie, die Männer) durch Putzen bei fremden Familien etwas zum Lebensunterhalt beitragen. Darin stecken direkt zwei Irrtümer: 1. Werden diese Männer dauerhaft arbeitslos sein und 2. haben die Frauen natürlich den Meister Proper zu ihrem Putzjob mitgenommen, weil sie ihm vertrauen. Männer sind nun bei ihrer Odyssee durch den Supermarkt bei verschiedensten Reinigern stehengeblieben, meist bei den billigen Noname-Produkten, nicht aber bei Meister Proper, weil dieser sie in ihrer derzeitigen Situation mit seiner Tatkraft abstößt. Eine Plastikflasche mit Mistress Sigurd hingegen, deren Inhalt durchaus identisch mit dem einer Flasche MP sein kann, spricht den Mann an. Die Mistress auf dem Aufkleber der Plastikflasche hat so etwas dominantes, herrisches, das dem Mann hilft seine eigene Lage besser zu verarbeiten, wie auch die häufige Abwesenheit seiner Frau. Die Firma Henkel denkt erwägt die Einrichtung einer 0190 Telefonnummer für die Beratung hilfebedürftiger Hausmänner in Sachen Putzen.