manchmal nur erblickst du aus deiner blindheit die straße, die sich den hügel hinab erstreckt, und auf der das leben herrscht. das wollte keiner sagen, denn du bist ein alter, ein nicht lebendiger, und das ist nur so, dass andere das behaupten würden, du sagst es ja selber. nun also, wenn du die spielenden kinder siehst, die um die blöcke ziehenden jugendlichen, die auf kundschaft wartende weibliche käuflichkeit - du wohnst in einem schlechterem viertel, für mehr geld reichte es nie - wenn du nun also tags und nachts diese straße beobachtest, dann überkommt dich das gefühl, dass alles das keinen wirklichen bezug zu dir hat. das höchstens noch das fenster, aus dem du blickst, real ist, dass aber spätestens bei jenem block dort hinten die realität aufhört, maximal noch visuell ist, kaum jedoch existent. hinausgehen könntest du, und mit deinem gehstock gegen die wand hauen und einen menschen ansprechen, und dich vergewissern, dass existenz sich hier genau anfühlt wie drüben. doch all das bewegt dich nicht. und so verbleibst du, und das geschehen an der entfernten ecke ist belanglos wie unwirklich wie dich. und genau wie die welt hinter dem fenster verschwindet, so verschwindest du vor dem fenster.
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