Die wahre Heimat der Wesen, die als Mi-Go bekannt sind, ist nicht Yuggoth, wie in neuerer Zeit vereinzelt behauptet wird, sondern ein Planet, der eine andere Sonne umkreist, weit entfernt von unsrer eigenen. Die Pennacook-Indianer lokalisieren ihn in der Konstellation des Grossen Wagen, und auch Erforscher des Okkulten aus der Perspektive modernerer Gesellschaften stimmen dahingehend überein, dass sich die Heimat der Mi-Go im Bereich des Grossen Wagens befinde. Wenn dies zutrifft, so hat die Menschheit das grosse Glück, sich sehr weit weg vom Hauptsitz des Reiches der Mi-Go zu befinden.
Vor unvorstellbar langer Zeit stiessen die Mi-Go zum ersten Mal auf unser Sonnensystem und errichteten einen ersten Stützpunkt auf dem Pluto. Sie nannten den Planeten Yuggoth und errichteten in der Einöde zwischen seinen Pechströmen grosse, fensterlose Städte aus schwarzem Stein und legten ausgedehnte Fungus-Gärten an. Sie gruben auch unter seine Oberfläche hinab und bauten das Edelmetall tok'l ab, aus dem ihre entsetzlichen Gehirnzylinder gemacht sind.
Wie sie bei ihren ersten Bergbau-Unternehmungen feststellten, waren sie nicht die ersten intelligenten Wesen, die auf Yuggoth siedelten. Unter der Oberfläche stiessen sie auf grosse grüne Pyramiden, die Xada-hgla geweiht waren, einem Aspekt Azathoths. Unzweifelhaft war die Rasse, die vor den Mi-Go auf Yuggoth war und diese tiefgrünen Tempel errichtete, dieselbe verschollene Rasse, die vor langer Zeit einst auch Shaggai beherrschte. Anders als die Shan auf Shaggai mieden die Mi-Go die grünen Tempel und gerieten so auch nicht in die Knechtschaft von Azathoth, dem namenlosen Chaos.
Nachdem sie einen Stützpunkt auf Yuggoth eingerichtet hatten, machten sich die Mi-Go daran, auch den Rest des Sonnensystems zu besiedeln. Sie besiedelten den zehnten Planeten, dessen Umlaufbahn lotrecht zu denen der übrigen Planeten des Sonnensystems verläuft, und der auch manchmal mit Yuggoth verwechselt wird. Von dort aus stiessen sie auch auf seine vier planetengrossen Monde vor, Nithon, Zaman, und die Zwillingsmonde Thog und Thok. In der Goorischen Zone jenseits von Thok würden sie später die Shoggothen studieren - die Diener ihrer späteren Feinde, der Alteren Wesen.
Danach stiessen die Mi-Go auch in die Innenbereiche des Sonnensystems vor. Auf dem Mars richteten sie eine ganze Reihe von Stützpunkten ein, weitab von Ravernos, wo Vulthoom von den Aihai verehrt wird. Schliesslich schufen sie einen grossen Tempel für Shub-Niggurath unter der Oberfläche des Mondes der Erde und legten dort den Samen eines künftigen Wesens - Domaag T'eel, der eines Tages den Mond von innen heraus verzehren wird. Schliesslich wurden die Mi-Go von ihren Flügelmembranen durch den Äther zur Erde getragen.
Als die Mi-Go vor 160 Millionen Jahren die Erde erreichten, war R'lyeh versunken, und die Alteren Wesen hatten den Planeten wieder fest unter Kontrolle. Sogleich begannen sie, Krieg gegen die Schöpfer des irdischen Lebens zu führen und erlangten auch rasch die Oberhand, denn die Alteren Wesen waren im Laufe der Aeonen degeneriert und schwach geworden. Die Mi-Go konnten einen Grossteil der nördlichen Hemisphäre für sich beanspruchen. Eine Zeitlang wendete sich das Kriegsglück, als die Alteren Wesen von 100 Millionen Jahren den Grossen Pharos errichteten, doch dieser Rückschlag war nur zeitweilig, da die Alteren Wesen mit der Errichtung des Grossen Pharos den Keim ihres eigenen Untergangs gelegt hatten.
Vor 50 Millionen Jahren rief der Grosse Pharos der Alteren Wesen etwas herbei, das sich nicht gefangen nehmen liess, und die Erde wurde von Kataklysmen erschüttert. Die Mi-Go überstanden diese Katastrophe ebenso wie das nachfolgende Erscheinen der Flugkraken. Sie überlebten weiterhin den Niedergang der Alteren Wesen und die Eiszeit, die vor einer Million Jahre begann. Dennnoch zogen sich die Mi-Go aus Gründen, die wohl nur ihnen bekannt sind, irgendwann vor Beginn des Aufstiegs der Menschheit unter die Erde zurück und verbargen sich vor der neuen Spezies, die die Oberfläche der Erde besiedelte.
Verschiedentlich ist die Ansicht geäussert worden, dass es gerade der Aufstieg der Menschheit war, weswegen die Mi-Go sich verbargen. Es wird auch vermutet, dass sie mindestens im Laufe der letzten Million Jahre lenkend in die Evolution der Vorfahren der Menschheit eingegriffen haben. Im blauen Lichte von K'n-yan, tief in der Erde, sollen die Mi-Go eine Menschenrasse mit übersinnlichen Kräften herangezüchtet haben, mit dem einzigen Resultat, dass die Menschen sich gegen sie wandten und die unsterbliche Bruderschaft des Gelben Zeichens bildeten. Zudem heisst es auch, dass die Mi-Go in den Menschen von K'n-yan wie auch an der Oberfläche ein Gen herangezüchtet haben, das ihnen selbst vollkommen unbekannt ist: eigenständiges Denken. Nun halten sie sich im Hintergrund und beobachten die Ergebnisse ihres Wirkens.
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