Und es begab sich...
Nausikaa war meine erste »echte« Begegnung in der Schattenszene. Ihr Stammbaum reicht etwa zwei Generation weit zurück, und sie ist Schieberin. Irgendwer aus ihrer Familie kam so in den 20ern aus Griechenland. Mit einer Menge Kohle und einigen guten Verwandten und Bekannten wollte er seine Lieblingsware aus den Mittelmeerkriegen oder Eurokriegen wie man sie offiziell nennt, in die norddeutschen Märkte einzubringen. Nämlich Waffen ! Das Geschäft war seinem Nachfolger zu schmutzig und er stieg mit mäßigem Erfolg in die Drogenszene ein. Nebenbei weitete er sein Warenrepertoire auch in andere Richtungen aus und wird zu einer lokalen Größe. Als die Yakuza irgendwann das Gefühl bekommt, dass er »ihre« Leute abwirbt und die Mafiosi zu glauben beginnen, dass der Drogenmarkt doch eigentlich ihnen gehört und obendrein noch die Russen das Waffengeschäft in Hamburg übernehmen, ist es aus mit Frieden und Freuden. Das Ersparte geht ins Ausland, der Besitzer (und ab dann auch Frührentner) gleich mit und das Feld öffnet sich für seine Nichte oder Tochter oder Geschäftspartnerin. Genau - für Nausikaa.
Sie kam auf die Situation offensichtlich nicht klar und entschied sich dafür, wiederum andere Geschäftszweige zu entdecken. Irgendwann 2049 taucht ihr Name wohl das erste Mal auf. Sie wird verhaftet, bleibt einige Monate in U-Haft und wird wegen mangelnder Beweise wieder auf freien Fuß gesetzt. Perfekt abgekartertes Spiel. Die Anklage: Beihilfe zum Terrorismus. Was genau sie getan haben soll konnte ich nicht herausbekommen, aber ich bin sicher sie hätte gut 10 Jahre im Knast verrotten können. In der folgenden Zeit hält sie ihren Kopf niedrig und ich habe erst ab 2053 wieder Nachrichten.
In diesem Jahr nämlich tauchen in Hamburg einige Gerüchte über Organhändler auf. Zunächst glauben natürlich alle an eine Gruppe von Tamanous. Diese ekelhaften Spleißer, die sich Abdecker oder Fledderer nennen. Aber es geht nicht um rausgeschnittene Körperteile, sondern um synthetische. Nausikaa hat einen Geschäftspartner in Japan. Seinen Namen kenn ich nicht, aber er arbeitet dort offensichtlich in höheren Riegen bei einem dieser ach so loyalen und staatstragenden Zaibatsu- Konzerne. Von dort aus betreibt er einen lukrativen Versand von allem möglichen, in alle Welt. Der Amazon-versand für Schwarze Ware eben. Und da in Japan die Biotechwelle ein wenig früher aufgekommen war als im provinziellen Nordeutschen Bund, gab es dort bereits, ein breites Angebotsspektrum zu akzeptablen Preisen. Zudem wollte man natürlich einige Feldtests in den mitteleuropäischen Schatten starten, bevor man den Verkauf auf den offenen Märkten freigab. Nausikaa springt also auf den Biotech- Zug auf, lange bevor er abfährt. Sie organisiert einen Haufen verrückter Bio- Wissenschaftler und ein ranziges Labor in den letzten Slums, klein genug um völlig unauffällig zu bleiben. Dann beginnt sie mit Hochdruck, das Geschäft ins Rollen zu bringen. Ihre Laborhippies prüfen jedes Stück Zuchtfleisch was reinkommt, pflanzen es bei der mehr als reichlichen Kundschaft ein und protokollieren die Entwicklung der.. äh - Opfer ? - bei den zwei, drei Nachuntersuchungen. Ziemlich bald wird die Straßenklinik wieder geschlossen und die Hippies werden als Rattenfleischersatz an die Nachbarschaft verfüttert. Um es kurz zu machen, die Implantate hatten die Kosten locker wieder reingebracht aber zu einigen Nebenwirkungen bei ihren Wirten gesorgt. Das reichte von bis, also die ganze Palette durch. Und Todesfälle oder plötzliche Anfälle von Tobsucht oder mentaler des- Integration sind eben ein Problem - auch für den Verkäufer der Ware. Nausikaa schaffte sich durch ihren reichen Fischfang also auch einige Gegner.
Der eine war ein müder, alter Sack namens Diego. Diego »El Quetzalacoatl« oder so. Ein sabberndes Faultier mit mehr als dürftigen Fähigkeiten, weswegen er die Bioimplantate wohl auch so dringend nötig hatte. Diego allerdings hatte ein paar Freunde.
Ein anderer, durch Nausikaas Experimatalmedizin Geschädigter war King Lao. Ein Blechschädel erster Güte. Einer der Leute die in der deutschen Version der »Ares Rifles Association« sind, und die dort genau das richtige Umfeld haben. King mochte eine gewisse Willenskraft besitzen, und verdammt sauer war er auch, aber er war auch chaotisch und schlecht organisiert. Problematisch wurde es, als sich herausstellte, dass sich King und Diego kannten. Nausikaa ihrerseits wähnte sich ziemlich sicher und plante ihren nächsten Coup.
Der allseitsbeliebte Theodor-Storm- Damm ist, wie jederman weiß, das Primärziel für jede Form von Attentaten, zwecks Verbesserung der politischen Situation. Ob für die Anarchie, die Müslifressernation, den Kommunismus oder den Faschismus, alle glauben, dass sie nur ein paar Bomben auf die Verkehrsschlagader von Hamburg- City werfen müssen um endlich Gehör und Verständnis der Gesellschaft zu erhalten. Wenn sie´s glauben, selber Schuld. Nausikaa gehört wohl in früheren Jahren ebenfalls zu einer dieser Gruppen (wahrscheinlich zu den Anarchos) und das Handwerk hatte sie nicht verlernt. Um an dem Geschäft am T.-S.- Damm teilnehmen zu können, baute sie eine professionelle Gruppe von Terroristen auf, deren Dienste sie an alle Beteiligten und Unbeteiligten Verkaufte. Das hatte allerhand Vorteil. Erstens kamen sich keine rivalisierenden Terrornetze mehr in die Quere bei ihren politischen Aktivitäten, zweitens sorgte die Übung ihrer Crew dafür, dass sie präzise und wirkungsvolle Angriffe unternehmen konnten ohne größere Personenschäden (denn auf so etwas achtete Nausikaa) und drittens teilten sich die Gruppen die dahinter standen den Ruhm auf allerfairste Weise, indem sich alle immer zu allen Anschlägen bekannten und somit keiner das Gefühl bekam, um seinen Anteil betrogen worden zu sein.
Diego und King waren der »Operation Laserskalpel« (so nannte man die Crew der Profiterroristen damals), beigetreten, sobald sie den Namen »Nausikaa« in Verbindung gehört hatten. Eines Tages fanden sie die Situation reif um handeln, rissen die gesamte Truppe ins Jenseits, beziehungsweise in die Fänge von Polizei und Geheimdienst und versuchten dann ihre Auftraggeberin endlich ans Messer zu kriegen.
Und so begann eine echte Fehde..
Anfang 2054 stehe ich nun auf dem Plan. Ich war damals zugegebenermaßen noch ein bisschen unerfahrener als jetzt. Ich machte einfach alle Fehler, die man am Anfang in diesem Geschäft so macht. Eigentlich war ich damals noch gar nicht im Geschäft, aber ich glaubte dran und war stolz drauf und verdammt cool. Den Namen »Nausikaa« hatte ich noch nie gehört, aber er klang neckisch und harmlos im Vergleich zu »King und Quetzacadingsbums«. Oh, wie weise ist ist es doch Menschen anhand ihrer Namen einzuordnen. Als wenn Leute, deren Name mit A beginnt auch in den A- Gegenden wohnen würden, bestes Beispiel meine liebe Freundin Afii (Quartalssäuferin im Endstadium) und Leute die mit Z anfangen leben dann wohl in der Z- Gosse (wie etwa der leicht erfolgreiche Manager Zacharias Sternblom, Versitzender der »Z«üricher »Z«entralbank, 2049- 51).
Ja, zum Glück wurde ich aber nicht von den Pappnasen mit den coolen Straßennamen in Lohn und Brot genommen, sondern von der langweiligen Ordensschwester (danach klang ihr Name, dachte ich damals und fand das unsagbar komisch) und ihren Offizieren.
Ich war damals in einer Beziehung mit einer süßen Maus, Keri, die zwar gut drauf, aber auch scheußlich zickig war. Zum Beispiel konnte sie es gar nicht leiden, wenn ich Pleite war und nicht zweimal täglich mit ihr aus gehen konnte. Noch dazu hatte sie einen Freundeskreis von leicht affektierten, erfolgreichen Schnöseln, mit deren Karrieren sie mir ständig auf die Nerven ging, und die (allesamt männlich) ihre Ersatzbeziehungen waren, hatte ich mal wieder irgendetwas gegen ihren Strich unternommen. Ich schätze sie hat mich mehr als einmal betrogen in der Zeit und ich war auch so schon eifersüchtig und gestresst genug. Und Beziehungsprobleme färben ja leider, ob man nun will oder nicht, auf die Arbeitsmoral und den gespitzten Verstand ab, den man in heiklen Situationen nun eben manchmal braucht.
Warum Scheiße selten alleine kommt...
An diesem Abend, dem 29. April 2054 komme ich also aus meiner Butze. Es ist in diesen Tagen nicht mehr als ein Haufen loser Steine aufgetürmt als gewaltige Ziggurat, Dekaden über das Verfallsdatum hinaus. Mir gehören zwei kalte, eitrig stinkende Zimmer dort, nur von Farbe und faulenden Tapeten zusammengehalten. Ich stehe draußen im Schnee, nur einen Straßenzug weiter tobt das Leben im Rotlicht von St. Georg. Hier aber, hier ist es noch ruhig.
Ich habe keine Ahnung was mich erwartet, nur einen blassen Schimmer. Ich fröstele, als ein Windzug aufkommt und mir durch die enge Gasse, die den Hinterausgang streift, winzige Eisflocken entgegenwirbelt. Unter meinen Stiefeln knirscht es, als ich mich in Bewegung setze. Der Lauf der Pistole drückt sich unter der engen Jacke in meine Seite, ich gerate in Spannung. Die klare Luft weckt mich und erzieht meinen Geist zur Ernsthaftigkeit des Überleben-wollens. Heute abend muss ich, da führt wohl nun kein Weg mehr dran vorbei, muss ich meinen Wert beweisen, möchte ich jemals weiterkommen als bis hierher. Spuren im weißen Leichtuch des Winters ziehen sich in Windungen hinter mir her. Ich schleiche durch die Nacht, ich meide die Hauptstraße. Das geschützte und verschnürte Board auf meinem Rücken ist auffällig, es erscheint mir als merkwürdig schwere Last heute, obwohl es kaum Gewicht besitzt. Meine Gedanken kreisen, ich bin unruhig... Keri treibt mich in Verzweifelung und Selbstaufgabe, Rechnungen wollen bezahlt werden, ich muss aus dieser Dreckbude raus - ich krepiere dort, ich kann nicht fliehen, mich zurückziehen, niemand deckt meinen Rücken, für die Bullen bin ich vogelfrei, für die Organräuber Frischfleisch... Ich werde nervös. Schlechteste Voraussetzungen für geplanten Stress. Ich muss Geld ranbringen. Nie kam mir ein Winter so lang und so finster vor wie dieser. Neben mir taucht ein hoher Maschendrahtzaun auf. Ich verliere jede Deckung und wandere nun eine leere Hauptstraße entlang, verblüffend ruhig. Die Landschaft hat sich zu einem Gewerbegebiet gewandelt. Abends treiben sich wenige herum. Ich beobachte ein paar Wachleute mit Taschenlampen hinter dem Zaun. Meine Brust verkrampft sich , ich zucke unwillkürlich zusammen. Ich möchte rennen, weglaufen, diese eine Nacht noch ruhig schlafen. Morgen kann alles über mich hereinbrechen, aber warum heute ? Warum ist es so kalt, alles so kalt. Warum hat Gott uns das angetan. Ich fluche leise. Meine Füße haben mich schon weit getragen. Mein Ziel rückt näher. Eine leise Entspannung empfinde ich angesichts des Gedankens, gleich nicht mehr allein zu sein. So ist das, wenn man auf die Situation wartet vergeht man vor Angst, wenn sie da ist, ist sie da - und nichts mehr sonst. Nicht mehr weit. Ich weiß was ich zu tun habe, ich kenne meinen Job. Ich werde es schaffen, ich werde ihnen beweisen, dass ich mehr Geld wert bin und dass sie auf mich zählen können. Vor mir taucht unversehens der Wendehammer einer kleinen Straße auf, umringt von kahlen Bäumen, umringt von Fabriken, kleinen Lagerschuppen und Parkhäusern. Und ich in der Mitte. Bin ich zu früh ? Es ist keiner da !
Aaargh! Da ist eine abgebrannter Müllcontainer. Ein paar schnelle Schritte und ich stehe in seinem Schatten. Windgeschützt ? Kein BISSCHEN! Ich fummel das Feuerzeug aus der Hosentasche. Jetzt noch die Kippen - verdammt ! Sie befinden sich in der Innentasche der Jacke. Ich reiße sie also langsam auf und beiße die Zähne zusammen unter der klammen Hand des Frosts, der im selben Moment nach meinem Herzen greift. Endlich Zigaretten. Schnell die Jacke zu. Ich knie mich zu Boden, mittlererweile völlig geschlagen, als die Schachtel mir aus den behandschuhten Fingern gleitet und hebe sie wieder auf. Ich zünde mir eine Zigarette an. Meine Lippen zittern so sehr, dass ich fürchte, sie fällt gleich wieder zu Boden. Ich möchte aufstehen, doch hier unten ist es etwas weniger windig und so bleibe ich am Boden knien, im Schatten des rostzerfressenen, nach Ruß und Öl stinkenden Containers.
Leise Stimmen dringen an mein Ohr und ich atme eine Sekunde lang auf. Sind das Arbeiter aus der Gegend oder die Crew ? Sie sollen mich jedenfalls nicht am Boden antreffen. Als ich aufstehe gleitet mein Blick an der Kante meiner Deckung vorbei. Es sind zwei Mann, ein Ork und ein Troll ! Ich erwarte nicht sie ! Was ist los ? Habe ich die Zeit verplant ? Ist der Treffpunkt geändert worden ? Habe ich irgendwas nicht mitbekommen, oder interessiert sich einfach keiner dafür, dass ich weiß, wenn die Aktion verschoben wurde, oder abgeblasen ? Scheiße !
»Hey, da ist doch einer.!«, spricht die tiefe, rauhe Stimme des Orks. Er hat mich gesehen ! Er meint mich. Was ist hier los, verDAMmt.. Scheiße ! Was tun ? Wegrennen ? Aber wenn sie zur Crew gehören ? Einen auf cool machen ? Drohen ? Sie energisch wegschicken ? Dafür bin ich verdammt noch mal einen Meter zu klein und einen halben zu schmal um den Brocken was zu erzählen. Der Ork funkelt mich an, der Troll schaut mich über den Container hinweg an - Gott ist der riesig !
»Na, Arschnase.« brummelt er mich an, hämischer Tonfall ! Ich verstehe im Handumdrehen - leider eine Sekunde zu spät scheints - ich taumel rückwärts, komm mit der Ferse gegen den Bordstein, stolpere - der Ork geht zielstrebig auf mich zu - ich seh´s in seinen Augen, er kennt mich, er weiß wer ich bin und warum ich hier bin - er ist nicht hier um mir viel Glück zu wünschen !
Die Zigartte in meiner Hand schnippst zur Seite weg und zischt im Schnee kurz auf, die gleiche Hand greift in die Jacke, links unter der Jacke steckt die Knarre ! Der Ork siehts, er schnellt vor, er ist zu nah ! Der Troll kommt hinter ihm heran, ein drohenderer Schatten über einem drohenden haarigen Monster, dass sich mit geifernder Fresse auf mich stürtzt. Tausendfach geübter Reflex, Waffe ziehen und *Peng* ! Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren ! Die Sekundenbruchteile ziehen sich vor meinen Augen in die Länge, der Lauf neigt sich dem Feind entgegen, JETZT ! ** PANG **! Mit der Geschwindigeit eines Boosters und der Gewalt von Wing-Chun-Handkante schlägt er meine Waffe zur Seite als sie ausschlägt ! Das grelle Mündungsfeuer lässt ihn blinzeln und mich für ein Winzigkeit erblinden. Brutaler und willensstärker als ich jemals sein könnte geht er Auge in Auge. Nur Kälte, ich bin gelähmt, mein verkrampfter Bauch explodiert unter der Wucht seiner Faust, hart wie Pflasterstein. Ich sehe Sterne und die Szene verschwimmt, keine Gedanken mehr, nur noch Jetzt. Ich pralle schräg mit der Schulter auf die Steine, rolle über mein Cyberdeck ungeschickt ab. Meine Waffe halte ich noch in der Hand und in der Idiotie eines Anfängers versuche ich noch einmal sie auf meinen Vollstrecker zu richten. Ich am Boden die Straße zu Kopf gedreht unter mir der tiefe, schwarze Himmel, ein unedliches Loch. »Aaahhh !« schreie ich, bereit meinen Gegner mit einer Salve aus Blei zu Hades zu jagen. » -aahhhHHHuuu !!!« endet der Schrei langgezogen, als meine Hand unter Henkers Tritt bricht, die Knarre dutzende Meter fortgeschleudert wird. Meine Sicht zerbirst in ein Kaleidoskop. Ich spüre die einzelnen Tritte kaum, Licht blitzt auf, Schreie hallen durch meinen Kopf, ich möchte weinen ! Nichts ist mehr geblieben von mir, was man noch zusammensetzen könnte. Mein Körper das Schlachtfeld von Erfroren, Erdrosselt, Erschlagen, vor Angst gestorben und Vergessen worden.
Nausikaas Wahl
Vier Stunden später saß ich bei Keri, im Warmen. Sie verband meine Hand. Sie redete die ganze Zeit, fragt mich tausend Sachen. Ich dagegen sprach kein Wort. Ich verstand auch nicht viel, worauf ich hätte antworten können. Als ich zu mir kam, allein auf der Straße, ging es mir den Umständen entsprechend beschissen. Keine Ahnung warum ich noch am Leben oder was eigentlich wirklich passiert war. Ich schleppte mich zum nächsten Notdienstautomaten und steckte meinen Cred- Stick rein, in der Hoffnung noch 100 Eier für ein volles MediPack übrig zu haben. Statt 200 fand ich 2800 Credits vor. Egal ! Einkaufen ! Mit dem Medi und ein paar zusätzlichen Schmerzmitteln in der Tasche und Stimulanzdrogen im Blut schleppte ich mich zu Keri.
Und dort war es warm. Und sie half mir und meiner Hand, meinen Rippen und meinem Kopf. Erst am nächsten Abend stand ich auf und schaffte es zum Spiegel. Ich sah aus, wie ich mir Borschtsch vorstellte, Hm ! Nicht übel jedenfalls für jemanden der in der Nacht zuvor ganz sicher war tot zu sein. Auf dem Cred waren tatsächlich 2500 Creds mehr als vorher gewesen. Eine Anzahlung von Nausikaa. Wofür auch immer, war mir zu dem Zeitpunkt natürlich nicht klar. Dafür war ich aber eben, wie der blutigste Anfänger ins Messer gelaufen.
In der folgenden Zeit verdiente ich dann mit verhältnismäßig leichter Gelgenheitshackerei für Nausikaas Interessen meinen Lebensunterhalt. Von Keri hatte ich mich ziemlich bald getrennt nach meinem Halb- Tot. Ich war auch umgezogen, wohnte zwar immernoch in meiner Ziggurat, hatte aber ein, zwei Wichser aus dem obersten Apartement rausgeschmissen und ein paar Gasflaschen für Heizung reingestellt.
Mann, das waren Zeiten !
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