Ich muß sagen, unter sextouristischen Aspekten war der Urlaub auf Teneriffa eine mittelschwere Katastrophe. Falls ich das nicht ohnehin irgendwo klargemacht habe, sei es noch einmal gesagt: Sextourismus ist für mich etwas anderes, als die Ausbeutung minderjähriger Prostituierter zu Dumpingpreisen, eher eine, ööh, wie soll ich sagen, hormonelle Internationale, eine Fortführung des Schiller'schen Gedankens: Alle Schwestern werden Brüder.
Doch das Erscheinungsbild des typischen Tinerferos tendiert etwas stark ins Äffische, nicht Spanier, nicht Berber, scheint er von beiden Volksgruppen eher die genetischen Schattenseiten abbekommen zu haben.
Mit der Hotelbelegschaft hätten sie ohne Frage jeden Gefängnisfilm komparsisch bereichern können, und die weniger glut- als hundsäugigen Gestalten auf der Plazaklappe, die sich in jenen Viertelstunden, wenn sich el rana gorda - der fette Frosch, wie der grünbekittelte Klomann unter den Maricons geheißen wurde - zu seiner Zweitbeschäftigung des Mülleimerleerens in die Oberwelt begab, schlagartig um die Urinale tummelten, waren nicht gerade erhebende Anblicke. Der Trost, den da die reichlich vorhandenen bläßlichen Schmerbäuche aus Albion und good old Germany spendeten, ist da auch eher als schal zu bewerten. Bei aller kritischen Sicht auf das Kurdenproblem (was ist eigentlich unmoralischer: Separatismus oder Zentralismus?) werde ich den nächsten Sonnenurlaub wohl eher in die Türkei verlegen. Die Istanbuler Badelandschaft atmet einen Zauber, der... Ach, schon genug das saturierte Arschloch gespielt.
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