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Eigentlich müsste es doch Prostitutionstourismus heissen ! Es ist zwar ok, wenn man sich um denselben kümmert, und diese oder jene Erwägungen zu dessen Eindämmung anstellt - aber mit dem eigentlichen Sextourismus hat das doch garnichts zu tun. Sextourismus ist doch etwas ganz anderes - aber in Anbetracht des bestehenden Sexualtabus ist es verständlich, daß sich noch keine Arbeitsgemeinschaft Sextourismus im Bundesverband der Deutschen Reisewirtschaft (oder so) gebildet hat - aber es wäre eigentlich an der Zeit.
So gibt es eine riesige, Cap d'Adge genannte FKK-Anlage am Ende der Halbinsel Sete (mit irgendwelchen Accents auf dem 1.e), die von einer ganz erheblichen Zahl der hunderttausende oder gar von Millionen jährlicher Urlaubsgäste sextouristisch genutzt wird - und das ist nur die bekannteste dieser Anlagen. Die Dünen von Maspalomas auf Cran Canaria sind mindestens ebenso bekannt - vor allem im schwulen Milieu, und die entsprechenden Vorgänge in der Sylter Dünenlandschaft habe ich schon in meiner Pubertät miterleben dürfen. Und ich kann mir kaum Dünenlandschaften vorstellen, die nicht in dieser Art und Weise zumindest partiell genutzt werden. Sogar einen Wochenend-Sextourismus innerhalb Deuschlands gibt es. Man sehe sich nur mal auf an einem schönen Sommerwochenende die Parkplätze der Seenanlagen von Otterstadt/Binsfeld am Stadtrand von Speyer oder des Birkensees bei Röthenbach (Nordöstlich Nürnbergs) an, von dem Schwulendorado Berlin mal ganz zu schweigen.
Das wesentliche dieses Sextourismus' besteht in der Einvernehmlichkeit der sexuellen Kontakte, die in einer cruisingtauglichen Umgebung und in dem an diesen Orten zuverlässigen und beruhigenden Gefühl hergestellt werden, niemanden mit seinem Verhalten zu belästigen. Und dies alles hat mit dem, was unter »Sextourismus« gemeiniglich verstanden wird, überhaupt nichts zu tun.
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