Es verlohnt sich, den Begriff mal zu anal-ysieren (hihi): »Spiel« ist nach dem fundamentalen Essay Johan Huizingas »homo (hihi) ludens« eben nicht Ernst. Und ernst wird's beim Sex ja wohl dann, wenn's um's Kindermachen geht - oder ? Also im engeren Sinne um vaginalen Geschlechtsverkehr - Mösenficken zu deutsch. Auch die Phantasien - und ich befürchte leider auch: die Realitäten - heterosexueller Gewohnheiten zielen ja immer wieder auf das Mösenficken ab, soweit wir es nicht mit speckigen Lederhosen, Reitpeitschen und Gummistiefeln zu tun haben.
Wo war'n wir nochmal ? Ahja - Sexspiele ! Sexspiele kann man - muß man nicht (man muß sowieso weitaus weniger, als man glaubt) - verstehen verstehen als Mösenfickenlosen Sex, eben Spielerischen Sex, der nicht Ernst ist und kein Knabe Ernst draus werden kann. Es darf also auch gelacht werden, gekitzel, rumgealbert und auf den Po geklapst werden - jaja, schon gut, wenn alle damit einverstanden sind, auch in der speckigen Lederhose und den Gummistiefeln. Es soll ja Spaß machen !
In diesem Sinne gibt es viel zu wenig Sexspiele in diesem Land, nimmt man Sex immer noch viel zu Ernst. Wenn man sich nur schon den Gesichtsausdruck der meisten Menschen anschaut, den sie beim Sex an den Tag legen, dann versteht man auch, warum die meisten Menschen am liebsten garnicht hinschauen sondern die Augen zumachen. Man ist eben auch viel zu sehr genitalfixiert, meint unbedingt, den jeweiligen Unterhoseninhalt an- und ineinander zur Reibung bringen zu müssen, und erklärt alles andere für eine Spielerei. Aber gerade darauf, meine ich, kommt es doch schließlich an.
In diesem Sinne fordere ich eine deutliche, spürbare Erhöhung der Sexspielquoten in diesem unserem Lande auch und gerade und zum Zweck der Reduktion von »richtigem, ernsten Sex« - dieser stupiden Mösenfickerei !
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