Die fliegenartigen Insekten (Diptera) der Fauna Württembergs überhaupt sind bisher einzig und allein von Roser studirt worden. Auch Schreiber dieses hat zwar Manches gesammelt, ist aber noch nicht zum Verarbeiten des Materials gekommen. – Wie überall sind auch hier Larven von Oestrus gemein, aber die Fliege ist im Freien eine äußerst seltene Erscheinung. – Species von Tipula auf unseren feuchten Wiesen allenthalben; auffallend ist, daß die Schnacken (Culex pipiens L.) hiesiger Gegend wenig blutdürstig sind, während diese Thiere bekanntlich an vielen andern Orten an warmen Sommerabenden Einem zur unerträglichen Störung werden können. – Hingegen sind die Bremsenarten (Tabanus) im Hochsommer auch hier äußerst zahlreich und beschwerlich. – Von schönen aber schwierig zu fangenden Trauerfliegen (Anthrax) giebt es an stark besonnten Wegen und Mauern mehrere Arten. – Aus der Gruppe der Waffenfliege verdient die in Deutschland nirgends gemeine Clitellaria ephippium Fabr. besonders genannt zu werden; auf der Nordseite des Österbergs und im Walde von Niedernau hat Verfasser sie bereits mehrmals gefangen. – Eine Reihe schöner, doch auch sonst gemeiner Arten von Syrphidae, für welche nebst anderen Dipteren und Hymenopteren die Blüthen unseres Bärenklau im Spätsommer wahre Tummelplätze werden. – Große Asilus (crabriformis L., A. ephippium L.) im Hoch- und Spätsommer nicht selten am Rand der Kieferwaldungen, an Baumstämmen sich sonnend. – Von den durch ihre Fortpflanzung merkwürdigen Tachinen habe ich mich bisher vergeblich in hiesiger Gegend nach Tachina grossa L. umgesehen; die anderen kleinen Arten sind vorhanden. Ebenso schön gefärbte Species von Phasia. – Die Larven von Eristalis tenax L., mitunter in großer Menge auf feuchtem Boden an Pfützen, Abtritten lebend, erregen durch Größe und seltsame Gestalt (Rattenschwanzmaden) Aufmerksamkeit, öfters noch Widerwillen. – Zarte Bombylius, schon mit den ersten Blüthen erscheinend von schönwalligem Aussehen sind in mehreren Species vertreten. – Nycteribia Latreillii Curt. nicht selten auf Vespertilio murinus. – Braula coeca Nitzsch auf der Honigbiene; hiesige Bienenzüchter wollen versichern, schon ein halb Dutzend (?) auf einer einzigen Biene angetroffen zu haben.
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