Was vielen unter uns nicht bekannt sein dürfte, ist die Tatsache, daß der Begriff »Sesamstraße« ursrünglich aus dem persischen stammt. »Sesamstraha«, oder auch »stremsesahu« in der Verkleinerungsform durch indirekte Stamm-Uumkehr, bezeichnet den vom sakralen Zentrum der Medina entfernt gelegenen Teil des traditionellen Wochenmarktes. Hier wurde in der Zeit vor der Schah-Ära Ausschuss-Ware des Marktes, wie nicht verwertbare Oliven, minderwertige Fleischwaren, nicht jagdfähige Falken sowie fehlfarbige Ziervögel, feilgeboten. In Anlehnung an den hier regelmäßig zu erwerbenden, schmackhaften Bibo-Vogel, eine Riesen-Variante des persischen, gelbgelockten Zwerghuhns, fand der o.g. Begriff Eingang in den germanischen Wortschatz; später erst über den in der »Sesamstraße« vorkommenden protagonistischen Vogel »Bibo« ergab sich die sprachliche Entlehnung in den deutschen Mediolekt.
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