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Hans*im*Glück, am 3.4. 2005 um 04:55:35 Uhr
Selbstdarsteller

Eine Person, »die ich in Wahrheit bin«, gibt es nicht.

Entweder bin ich die Person, die mich betrachtet, dann bin ich die Person, für die ich mich selbst halte.

Oder ein anderer betrachtet mich - dann bin ich die Person, die der andere in mir sieht.

»Das Dritte« gäbe es nur als Abstraktum - aber das bin nicht mehr Ich.

In der Kunst gelingt (selten) ein Anklingen dieses Ich als Drittem - Harold Brodkey in »Unschuld« hat es vage, darin aber hochpräzise umschrieben (»diese nebeligen Blöcke...«); Wittgenstein hat's sich zu einfach gemacht, aber Rimbaud hat mit »Ich ist ein Anderer« jedenfalls die bequeme Eindimensionalität schön aufgestört und umgerührt - nur ist zu schnell von allen Aaahh und Ooohh dazu geschrien worden, und zuwenig wurde widersprochen. (Klingt ja auch echt cool.)


Aber, um zum Anfang zurückzukommen:

Eine Person, die ich bin, die gibt es.
Nur »die Wahrheit« stört dabei.



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