habe heute zwei Piccolo und zwei Bier gekauft. Dann mitten auf dem Weihnachtsmarkt eine wirklich gut duftende Graskippe gefunden und in der Hülle einer Papiertaschentuchverpackung in die hintere Hosentasche gesteckt. Karstadt hatte heute frische Gänseleber, das letzte Päckchen, sogar echt preiswert, dazu ein paar Riesengarnelen. Kümmel, geschnitten, ein gutes Viertel im Brotladen, frieren Sie es erst morgen ein sagt mir die Verkäuferin, die belgischen Pralinen bei Tee Gschwendner ein Reinfall, kam zwei Minuten nach Ladenschluß, endlich gemahlene Mandeln, ohne Schale, für meine Zitronenherzen, ich kann wieder backen, das heizt mir auch etwas mehr die Küche, das ist ein Motiv, im Zeitschriftschriftenladen hole ich mir die französische Dezember-Ausgabe von le monde diplomatique und frage ob die vom November auch noch da sei. Der Verkäufer geht nach hinten, sucht, währenddessen schaue ich mir die Cover von Playboy und Penthouse oder Lui an, die sind sogar jugendfrei. Ich kaufe das dritte ausliegende Magazin dessen Name mir unbekannt war. Wenigstens eine nackte Frau. Die lege ich dem Verkäufer auf den Tresen, alles zusammen zwanzigneunzig. Er fragt ob ich eine Tüte möchte in dem Moment als zwei jüngere Männer eintreten von denen einer laut ruft, wo sind meine zwanzig Millionen. Ich gehe in die Buchhandlung um zu sehen ob die auch ein Klo haben. Wo die früher waren, war die Verkaufsfläche viel größer und das Klo ganz am Ende des Raumes aber fern jeder Beobachtung durch Kassenkräfte. Nun ist der Eingang zu den Toiletten direkt neben drei Angestellten die hinter einem Tresen sitzen, da muß man also da bei denen vorbei. Ich sehe ein Buch welches von einer jüngeren deutschen Partei handelt mit dem Untertitel, Jetzt können Sie nicht mehr sagen Sie hätten von nichts gewußt, ich kaufe noch eine Aubergine, geschält gekocht und mit ei paniert und ausgebacken, vegetarische Fische hab ich das getauft, ich war nach einigen erfolglosen Versuche zu pissen schließlich auf einer dunkeln Anhöhe im Kurpark geendet, nur eine Amsel raschelte irgendwo im Gebüsch, auf der Eisbahn vor dem Kurpark laute Ballermannmusik, der rasen weich zertrampelt ohne Gras, zwei Aqua di Parma deodorant sticks vorrat aufgefüllt, sündhaft teuer, aber heute wegen black freidäy zwanzig Prozent weniger. Ich wollte nicht günstiger sagen, teuer genug wie sie ihre parfümierten Schmierseifen verkaufen, da ist das Plastik drumherum teurer als der Inhalt. Ein wenig Luxus einmal täglich in den Achselhöhlen. Und zwei Hähnchenschenkel hab ich auch gekauft von nature et respect nachdem ich gestern eine fernsehsendung über genau diese Marke sah die sich vom komerziellen Massenbiomarkt abheben möchte. Immer machen sie sowas wie bio. Und wenn Bio dann Massenware wird machen sie ein ganz neues Bio das dann wirklich Bio ist. Und das alte Bio ist dann das neue Normal. Und im Ende ist alles etwas kleiner und etwas teurer. Das ist aber immer und überall so.
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