Früher als ganz kleines Mädchen, da habe ich mir immer die goldenen und silbernen Manschettenknöpfe von meinem Uropa, den ich ja nie kennengelernt habe, in die Muschi gesteckt. Sie fühlten sich interessant kühl an. Das war aber schon alles, mehr hab ich dann nicht ausprobiert, das Neue Steck-was-in-mich-rein-Zeitalter ging dann erst 20 Jahre später los. Und trotzdem haben Männer mit Manschettenknöpfen eine seltsame Wirkung auf mich, unkonzentriert werde ich dann. Alle sonst zeitstrukturiert üblich folgenden Gedankenmuster bekommen ein Fallbeil über und ich hänge Hals über Kopf in meiner Gedankenschleife fest, die mich verwanzt hat, wie ein kleines pinkfarbenes Sachverstandungeheuer. Ich werde dann in Echtzeit machtlos und ich weiss dann immer gar nicht, ob ich das geniessen, oder bestrafen soll ? Diese Manschettenknopfverinnerung, die sich nie wieder abwaschen lässt, habe ich von zu Hause mitgenommen. Mir gefällt diese Erinnerung, sie ist süss und der Gedanke daran amüsiert mich heute, denn das beschämende Kitzelgefühl von damals hat sich schon dreimal in Luft aufgelöst. Aber die Erinnerung ist noch da und manchmal fühle ich sie nach und grinse wie eine Grinsekatze und rolle mich hinein.