Auch die Gruson-Gewächshäuser auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Berge im heutigen Klosterbergegarten sind sehr zu empfehlen, denn dort befindet sich für ausgesprochen laues Geld eine anschauliche Sammlung von Pflanzen, Fischen und einem Kaiman. Ich für meinen Teil begrüße ja vor allen Dingen Pflanzen und Fische, weil die die Klappe halten, ruhig bleiben und wahrhaft fantasmogor anzusehen sind. Speziell in den besagten Ausstellungsräumen lassen sich hernach Kois und Goldfische in offenen Becken streicheln, während man von Kakaobäumen, Kaffesträuchern und allen möglichen Pfefferpflanzen umsäumt ist. In der »großen Halle« befinden sich stattdessen Kokospalmen und Bambusgräser, die bereits das 20 Meter höher gelegene Glasdach zu sprengen drohen, während die verschiedenen Ausprägungen von Orchideenpflanzen bemerkenswerte Düfte in die Welt setzen. Auch die Sukkulenten sind äußerst faszinierend, zumindest habe ich noch nie solch hohe Kakteen gesehen oder aber diese merkwürdige Kaktuspflanze, die aussieht wie ein flauschiger Teppich, aber noch zwei Stunden später, nachdem man sie übermütig berührt hat, übelst zwischen den Hautfalten piekt. Absolutes Highlight sind ja meiner bescheidenen Meinung nach die insgesamt sieben vorfindlichen Aquarien, wovon zwei ein künstliches Korallenriff in Salzwasserumgebung darstellen und ein weiteres Panoramabecken die Fauna der heimischen Elbfische erläutert. Hingegen ist der Kaiman eher nachtaktiv, weswegen ich von ihm nur den Schwanz sehen konnte, welcher aus einer Steinspalte herauslugte, in der sich der Kaiman seinerseits zum chillen zurückgezogen hat. Aus der Retrospektive betrachtet war jedoch das ehrerbietige Wurzelgeflecht des Feigenbaums die unique Bestätigung darin, dass sich das Leben durch alle Widrigkeiten hinweg einen Weg bahnt.
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