Meine Augenlider wiegen eine Tonne, mein Puls macht Sprünge ob der Ungeheuerlichkeiten auf dem Unigelände (reaktionärer Artikel in der Fachschaftszeitung Geschichte, so »Nach 1945 wurde die nationalsozialistische Diktatur durch ein anderes totalitaristisches Unrechtsregime ersetzt, den Bolschewismus«; Goodie-Bags werden verteilt mit haufenweise Mist drin, unter anderem Kondome, und alle kichern sich eins, »Hihi, schau mal, Ritex Extrafeucht, hihi!«; die üblichen Kinnbart[Bindestrich], Rasta[Bindestrich] und Pferdeschwanz-Kasper wuseln über den Campus, der gar kein Campus ist, sondern eine Wiese; allerorten wird man durch Plakate zum demokratischen Mitmachen aufgefordert und und und); es reicht, nach der nächsten Veranstaltung haue ich ab und suche mir einen Plattenladen, der das neue Morrissey-Album auf Vinyl hat (heute früh noch zu Makro-Markt am Potsdamer Hauptbahnhof gehetzt, die PLatte war natürlich nicht da); die Methoden der empirischen Sozialforschung Teil II gebe ich jetzt endgültig auf und versuche mich im übernachsten Semester noch mal daran.
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