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Ich sollte einmal Fotos machen von einem Schwertransport. Dieser sollte vom Gelände einer Papierfabrik aus losfahren, der Start des Transports verzögerte sich aber ständig. So lungerte ich schon eine Weile vor der Einfahrt des Geländes herum und wartete. Weil in der Nähe ein Bahnhof und auch ein paar Geschäfte liegen, herrschte einigermaßen Betrieb auf der Straße, und ich fühlte mich schon allmählich etwas dämlich, rauchenderweise vor dieser Papierfabrik auf und ab zu latschen, als mir ein Radfahrer ins Auge fiel. Warum, weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall hätte er ein paar Sekunden später sowieso lautstark auf sich aufmerksam gemacht.
Der Radfahrer hatte einen Vollbart, dafür auf dem Kopf nur noch ein ganz bißchen Gestrüpp, und er trug kurze Hosen, wofür es mir an dem Tag zu kalt gewesen wäre. Er sah aus wie ein Lehrer, der gerade frei hatte. Sein Fahrrad war so ein richtiges altes, graues Klapperding, und auf dem Gepäckträger war eine große Blechdose mit dem Sattel verkantet. Das Besondere an dieser Dose war, daß sie etwa so groß wie ein Wassereimer aus Plastik war.
Der Lehrer mit der Dose schickte sich nun an, die Straße zu überqueren, auf der ich immer noch auf meinen Schwertransport wartete. Keine Ahnung, warum ich mitten auf der Straße stand, aber so konnte sich der Lastzug wenigstens nicht unbemerkt an mir vorbeischleichen. Als er genau auf meiner Höhe war, zeigte sich, daß man runde Blechdosen nur schwer mit eckigen Gepäckträgern halten kann, und mit lautem Scheppern fiel die Dose auf den Asphalt. Sie war offensichtlich leer. Der Radfahrer bemerkte auch sofort, daß ihm seine Dose entglitten sein mußte und stieg vom Rad.
Dann tat er etwas, was mich umgehauen hat.
Er ging zu seiner Blechdose, sprang in die Luft, trampelte und hüpfte mit beiden Füßen auf der Dose herum, bis sie nur noch ein plattes Stück Blech war, klemmte die zermalmte Dose auf seinen Gepäckträger, fuhr davon.
Ich hatte leider nicht die Geistesgegenwart, Fotos von ihm zu machen.
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