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mcnep schrieb am 25.5. 2006 um 14:22:26 Uhr über

Schwerkraftflüchter

Leiche einer mittelgroßen Frau in Kleidern. Das Gesicht größtenteils durch Tuch verbunden. Die Kleider nicht angebrannt, unversehrt, schmutzig. Beim Lösen der Kleider brechen der Kopf und ebenso alle Einzelteile der Extremitäten ohne Hautumwandlungen in den Gelenken ab. Die Leiche ist nur noch in Resten erhalten. Die Kopfhaut mit kurzen braunen Haaren bricht als Ganzes ab, so daß das nackte Skelett vorliegt. Nur die Gesichtsteile sind noch von Haut überzogen; diese ist rötlich eingetrocknet, geschrumpft, schwarz, großenteils von graugrünlichem Schimmel überzogen. Der Thorax ist nur noch über der unteren Hälfte und dem Bauch von Haut bedeckt, diese ist braunschwarz, stark eingetrocknet, gerunzelt. Von der Rückenhaut sind obere Teile in gleicher Weise erhalten, weniger stark eingetrocknet. Thorax und Brust sind an vielen Stellen geöffnet. Die Brustwirbelsäule und auch Rippen liegen als Skelett schmutzig–bräunlich vor, die einzelnen Wirbel lassen sich leicht auseinanderbrechen, von den Bandscheiben sind kaum noch Reste vorhanden. Das Rückenmark ist ein unter bleistiftdicker, harter, eingetrockneter Stab.

Das Herz ist mit der Wirbelsäule fest verbunden, ist als solches kaum erkenntlich, eine kleine harte Masse in Herzform, 5 1/2 cm hoch, zum größten Teil von einer gelblichweißen Schimmelschicht überdeckt, nur an wenigen Stellen von schwarzer Oberfläche. Die re. Lunge ist ebenfalls hochgradig geschrumpft (5 1/2 cm hoch), in der Form erhalten, in die rechte Thoraxkuppe verlagert, ebenfalls von graugelbem Schimmel bedeckt. Die li. Lunge liegt frei in der linken Bauchhöhle sind die Organreste kaum mehr voneinander zu unterscheiden, fehlen wohl zum großen Teil, sind von dickem Schimmel überzogene Brocken. Ein wohl Leber darstellendes Stück läßt sich nicht brechen, kaum schneiden, ist auf Schnitt dunkelschwärzlichbraun, körnig.

Die Extremitäten sind nur in Resten erhalten, von teilweise vom Schimmel durchsetzter harter oder noch etwas nachgiebiger Haut überzogen. Größere Teile der Knochen liegen frei vor, sind teilweise zerbrochen, andere sind von größeren, unregelmäßigen Resten bräunlicher, faseriger zerreißbarer Muskulatur umschlossen.

Im Schädel liegt das Gehirn ohne Dura deutlich geschrumpft in wenigen großen Brocken; sie sind trocken, hart, lassen sich durchbrechen, die Fläche ist kaffeebraun bis schwärzlich, ebenso das Kleinhirn.

Zwischen den Stücken wurden wenige kriechende Maden und Kokons gefunden.

Gräff, S. 97/98; Hamburg 1948


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