Und überhaupt ist ja die Verbindung von Wurzeln und Organen im allgemeinen eine durch und durch unangenehme, weil da schon so ein Flair von Chirurgie in der Luft liegt, von Eingriffen massivster Art, von Ausmerzung eines Übels, indem man es an der Wurzel packt, einer Entwurzelung, nach der nichts mehr nachwächst. Wurzelziehen, Wurzelbehandlung, Wurzeldings und Wurzelbums sind so Worte, die dem Mediziner oder gar dem behandelnden Arzt, dem man sich vertrauensvoll ausgeliefert hat, in seiner routinierten Gelassenheit und Kälte arglos über die Lippen gehen, anscheinend gleichgültig dagegen, welche seelischen Verhehrungen er mit diesem Todesurteil für ein Stück Körper anrichtet, wenn er den Kopf skeptisch hin- und herwiegend einem vielleicht mitteilt, »oh, oh, ihre Schwanzwurzelgegend sieht aber gar nicht gut aus, da müssen wir wohl...«
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