„Nimm deinen Kopf aus der Schusslinie…“
Ich habe um deine Meinung gebeten.
War es das, was ich hören wollte?
Taktieren - muss das wirklich sein?
Wir sind uns einig:
Wir taktieren, um andere zu schützen.
Schützen vor den Ungerechtigkeiten des Systems.
Schützen, wenn ihnen unverschuldet Nachteile drohen.
Dann taktieren wir bewusst und mit Überzeugung.
Aber taktieren um mich selbst zu schützen?
Ich kann nicht glauben, dass ich das Recht dazu habe.
Du sagst: „Überlege dir, ob es sich lohnt…“
Ob es sich lohnt, für ein Schulterklopfen
derer, die den Mund nicht aufmachen,
eine blutige Nase zu riskieren…
Taktieren, um mich zu schützen…
Den Kopf aus der Schusslinie nehmen,
um mich zu schützen…
„Du machst es den anderen leicht, nichts zu tun…
den Mund nicht aufzumachen…
Du tust es ja für sie…“
Immerhin besitzen sie den Anstand,
mir auf die Schulter zu klopfen.
„Das hast du gut gemacht. Du hast wirklich Mut…“
Ist es das, was ich will?
Schulterklopfen ist auch eine Art Zuwendung.
Aber mit dem Beigeschmack: Ihr hättet ja auch…
hättet euch auch ein bisschen rühren können…
hättet mich ein bisschen unterstützen können…
Zivilcourage
führt zu blutigen Nasen.
Aber immerhin merke ich dann, dass ich noch lebe.
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