»In meinen Schulzeiten ...« - die Pluralbildung dürfte wie in den »Studentenzeiten« den Beginn der privat-mythischen Verklärung sein, in der Erinnerungen nach leitenden Ideen geordnet werden, manches Bittere einen süßen Beigeschmack erhält und vieles unter den Tisch fallen darf oder gedrückt wird.
Die Erinnerungen an meine Schulzeiten sind geprägt von mehreren Zentren: da sind die Lehrer an der »Penne«, von denen einige mich prägten, und viele völlig unfähig waren. Noch heute empfinde ich beispielsweise Haß auf meine Sportlehrer, die mich trotz ärtzlich attestierten Astmas noch einige Jahre weiter quälen wollten. So sehr ich damals litt, so überwiegen jedoch die positiven Erinnerungen. Oberrat Vautrin, mein einziger Lateinlehrer bis zum Abitur, mit seiner kumpelhaften Einfühlsamkeit, Rat Jäger, dessen Deutschstunden satirische Inszenierungen waren, Direktor Stolz, der in mir die Liebe zur Historie pflegte, und Rätin Heil, die in ihrer Dürre und als Kunstlehrerin irgendwann Gegenstand (un-)heimlicher Begierden wurde.
Dann sind da die Kameraden und Freunde, darunter zwei »Mädels«, mit denen rspk. meinen »Gefühlen« ihnen gegenüber ich nicht fertig wurde, und der ewige Kampf mit der bornierten Dummheit meiner Mutter, der mich nach dem Tode des Vaters zu immer jäheren Ausbrüchen ebenso verzweifelter wie jämmerlicher Emanzipationsversuche veranlasste.
|