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Duracell schrieb am 18.4. 2005 um 04:33:37 Uhr über

Schulsystem

Wenn unsere Gesellschaften und die Politik ein wirkliches Interesse an einer Entwicklung hin zu einer freien und frohen Generation hätten, wäre wohl eine grundlegende Reformierung der Schulsysteme eine zwingende Voraussetzung. Die reine Vermittlung von Wissen mag vielleicht notwendig sein und bleiben, aber bereits das Vorgeben von Fragestellungen ist demotivierend, wenigstens für den kreativen Schüler. Die Entwicklung hin zum Spezialistentum zeichnet sich gegen Ende der Schullaufbahn unmißverständlich ab. Die meisten Berufe erfordern, oder erforderten, eine hohe Qualifikation in einigen, wenigen Bereichen und die weitere Ausbildung ist genaugenommen eine Zuspitzung, positiv gesprochen eine Vertiefung, aber keine Verbreiterung.

Diese Einengung des Horizontes ist vielleicht wünschenswert aus Sicht derer, die den Menschen als Humankapital für ihre Forschung oder Produktion ansehen, aber kaum im Interesse des Schülers und seiner eigenen Entwicklung. Nur der Überblick, auch der flüchtige, über viele Bereiche des Wissens, des Denkens und der Künste würde eine gute Basis für eine späte Entscheidung für ein Arbeitsgebiet liefern. Die fiktive Wissenschaft des Nexialismus, die von dem SF Autoren Alfred Elton van Vogt definiert wurde, beschreibt diese Richtung. Nach van Vogt ist der Nexialismus eine Wissenschaft, innerhalb derer andere, herkömmliche Wissenschaften integriert und kombiniert werden können, was den Nexialisten große Macht verleiht.

Nun ginge es bei einer Ausbildung in diesem Sinne aber nicht um Macht *über* andere, sondern um eine Stärke und Sicherheit gegen die Manipulationen *durch* andere, der ein Spezialist sicherlich leichter unterliegt, weil er mit manchen der propagierten Sachverhalte auch nicht ansatzweise vertraut ist. Zur Freiheit gehört aber wenigstens die Annahme, oder natürlich noch besser das Wissen, dass man nicht missbraucht und manipuliert wurde. Aus einer so empfundenen Freiheit könnte dann auch eine Freude an weiterer Entwicklung, an der eigenen Zukunft, der seiner Kinder und Mitmenschen, sowie an der Vermittlung der eigenen Erkenntnisse und Gedanken an andere resultieren.

Wenn ich mir die Welt anschaue, wie sie ist, sehe ich eine genau entgegengesetzte Entwicklung. Die Interessenlage dürfte klar sein: Von den Konzernen und Industrien werden viele manipulierbare und willfährige Konsumenten für immer sinnlosere Produkte benötigt, die schon länger nicht einmal mehr materiell sein müssen. Produkte existieren für immer kürzere Zeiträume und es müssen immer neue Bedürfnisse geweckt werden, um eine totale Stagnation der »entwickelten Länder« zu verhindern. Ganze Wirtschaftszweige haben sich auf die Verdummung mit anschließender Ausbeutung der Mehrheit der Menschen spezialisiert. Das Lügen ist Grundlage jeder Absatzförderung, die Verarschung der innere Antrieb der Wirtschaft. Die Politik der Staaten, die mir bekannt sind, unterstützt diese Produktion immer weiterer Konsum-Roboter durch Gesetzgebungen, die immer mehr entmündigen und die Menschen immer mehr von der Freiheit der Entscheidungen über ihre eigene Zukunft abschneiden.

Ich weiß eigentlich nicht, was ich hier noch soll, aber ich werde mir das Spektakel bis zu meinem eigenen Ende noch ansehen.



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