Doch auch von hier treibt es uns fort. Nur flüchtig können wir rechts an dem langen Gebäude vorübergehen, welches die verschiedenartigsten Hühner, Fasanen etc. birgt; wir schreiten schnell durch das frühere Raubthierhaus, welches jetzt Wölfe und Hyänen beherbergt, spazieren um den See herum und gelangen nach dem Affenhause. Da die Zeit uns kurz gemessen, betrachten wir nur den Chimpansen, sowie einzelne junge Affen, welche sich, Menschenkindern gleich, um den Hals ihrer Mutter klammern. Auch dem Elephantenhause schenken wir nur wenige Minuten, denn den alten mächtigen Elephanten kennen wir von früher, wenn er uns vielleicht auch längst vergessen hat – er bekommt zu viel Besuch. Ganz in der Nähe fesselt uns die prachtvolle neue Voliêre. Das ist ein Leben in dem Hause! Es flimmert vor unsern Augen. Hunderte der reizendsten Vögel fliegen durcheinander, spielen, sitzen an den Futternäpfen, bauen an den Nestern oder schaukeln sich singend aus den Zweigen. Hier könnte man Stunden lang weilen, doch wie der alte Blücher rufen wir unbarmherzig: „vorwärts!“ Wir wenden uns zu dem letzten Gebäude auf der linken Seite des Bildes, um uns über die beiden Nashorne, die Kameele und die schönen Zebras zu freuen. Die Nashorne sind noch junge Thiere, die aber kräftig und gesund heranwachsen und ihre Futterstunde ebenso genau kennen, wie der alte Elephant, der dann ungeduldig mit dem Fuße an die Thür stößt. Die Kameele erfreuten die Besucher des Gartens im vergangenen Frühjahre durch ein Junges, welches schnell mit allen Kindern Freundschaft geschlossen hatte. Rasch wandern wir an dem alten Bärenzwinger, welcher jetzt einige Wildschweine beherbergt, vorbei, machen auch nur flüchtig den Straußen und Kasuaren einen Besuch und wenden uns zu dem prächtigen Raubthierhause, für die Besucher stets der Punkt, welcher die meiste Anziehungskraft ausübt. Und man kann hundertmal dieses Haus durchwandern, ohne dessen müde zu werden; das Interesse wächst im Gegentheil. Wir lernen die Thiere darin kennen, werden mit ihren Gewohnheiten vertraut und freuen uns über so manchen kleinen Zug aus dem Löwen- oder Tigerleben. Das Haus ist ein Palais, des Königs der Thiere würdig. Eine große breite und luftige Halle, an deren einer Seite sich die Winterkäfige der Thiere befinden, nimmt uns auf. Das Licht fällt von oben. Die Capitäler der Säulen sind mit Blumen geschmückt, Ampeln mit Schlingpflanzen hängen von der Decke herab. Hunderte von Menschen vermag die breite Halle in sich aufzunehmen. Hier empfängt der Löwe seinen Besuch und ertheilt Audienzen. Stolz schreitet das prächtige, fast schwarzmähnige Thier vom Senegal in seinem Käfige auf und ab. Dicht nebenan befindet sich seine Familie, die Löwin mit den Jungen. Zum dritten Male schon hat die Löwin unter Bodinus’ Direction geworfen, und die jungen Thiere haben Tausende von Besuchern in den Garten gelockt.
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