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Andy schrieb am 2.8. 2010 um 02:06:09 Uhr über

Schuften

Freiwilliges Schuften für eine gute Sache kann ein wunderbares Gefühl von Kameradschaft sein.

Ich habe es etwa 2003 in einem Workcamp (2 Wochen Freiwilligenarbeit) während des Glutsommers miterlebt. Um Baufreiheit zu schaffen, war ein Abriss mit einfachen Werkzeugen wie Hammer, Meißel, elektrischem Bohrhammer und Vorschlaghammer durchzuführen. Nach zehn Minuten glänzten meine nackten Arme von Schweiß, nach einer halben Stunde hatten fast alle T - Shirts und Turnhemden ausgezogen. Der Schweiß tropfte uns im Sekundentakt von Nase und Kinn und vereinigte sich mit den dichten Rinnsalen, die fortwährend über unsere nackten Oberkörper flossen. Zum Mittag war sogar meine kurze Turnhose zu drei vierteln durchnässt. Die Arme schmerzten anfangs bei der stundenlangen Arbeit mit dem Preßlufthammer beim Zerlegen einer Betondecke, teilweise bleistiftdick traten die Venen hervor. Den anderen erging es nicht anders. Wir schufteten keuchend vor Anstrengung mit zusammengebissenen Zähnen. Und das ist das Wunderbare an solcher Kameradschaft. Freiwillig hat jeder erkennbar alles aus sich herraus geholt und von einer besseren Welt nicht nur gelabert.

Wenn ich in wenigen Tagen mit der Durchsicht ruckständiger politischer Vorlagen fertig bin, werde auch ich wieder eine Freiwilligenstelle auf dem Bau haben.


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