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Schreibakteur schrieb am 26.9. 2010 um 19:58:09 Uhr über

Schrottimmobilienopfer

Meine Damen und Herren, hier sehen Sie den antiken Tempel von Hypos, dem Gott der Schrottimmobilien. Dem Gott Hypos mussten regelmäßig Schrottimmobilien geopfert werden. Dieser Opferbrauch bedingte eine hohe Nachfrage nach Schrottimmobilien. Es gab Geschäftsleute, die sich auf den Bau und Verkauf von Schrottimmobilien zu Opferzwecken spezialisiert hatten.

Für das eigentliche Opfer gab es verschiedene Opferzeremonien. Sehr beliebt war das Brandopfer, denn da musste man die Schrottimmobilie einfach nur anzünden und dabei ein Gebet an Hypos sprechen. Allerdings waren Brandopfer sehr riskant, da sich so ein Feuer leicht auf angrenzende Häuser ausbreiten konnte, die gar nicht zur Opferung vorgesehen waren.

Eine andere Form des Schrottimmobilienopfers war das zeremonielle Einreißen. Dies musste mit speziellen, dem Gott Hypos geweihten Werkzeugen geschehen. Diese Zeremonie dauerte meist einen ganzen Tag.

Der florierende Handel mit Schrottimmobilien brach jedoch ziemlich rasch zusammen, als sich der neue Derivatus-Kult ausbreitete. Dieser Kult verlangte keine Schrottimmobilienopfer, sondern Geldopfer. Da die Menschen nun also ihr Geld direkt verbrannten, brauchten sie keine Schrottimmobilien mehr.



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