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Eine Zeit meines Lebens war ein selbst zusammengestellter Satz Schraubendreher das Werkzeug, welches mir half, das »taegliche Brot« zu erstreiten. Daher hatten sie auch einen gewissen Stellenwert, wurden gepflegt, die Klinge immer nachgeschliffen wenn eine Scharte entstanden war, und sie steckten zusammen mit einigen zurechtgefeilten Haekelnadeln und anderen, dem unbedarften Auge hoechst merkwuerdig vorkommenden Dingen in einem gedrechselten Staender aus Olivenholz, der drehbar auf einem alten Kugellager ruhte. Ab und zu sprachen mich die Kunden auf dieses Objekt an, denn die vielfarbigen Schraubendrehergriffe stachen wohl ins Auge. Mir selbst ging es eher darum, schnell das passende Werkzeug zur Hand zu haben, denn so manches Mal hatte man nicht viel Zeit, musste in wenigen Minuten zu einer Probe oder einem Auftritt und heute morgen war doch noch alles in Ordnung mit dem Saxophon oder Fagott, der Floete, Klarinette Oboe ... Die Musen gaben sich manchmal recht launisch und schienen mit den kleinen Schrauben gespielt zu haben (oder war es doch nur der geheime Wunsch, noch mehr Virtuositaet aus sich und dem Instrument zu holen, in dem man einmal versucht, daran zu drehen, ohne sich die Zeit fuer die Folgen des Handelns zu nehmen? Wer vermochte das schon mit Sicherheit sagen ...) und es war dann wichtig, schnell und sicher mit verlaesslichem Werkzeug zu hantieren.
14 Jahre spaeter hatte ich fast vergessen, dass es das gegeben hatte, wurden doch viele Kisten mit Werkzeug aus dieser Zeit beim Umzug nach Amsterdam einem Troedler zur Verwertung ueberlassen und damit war der Bezug zu Schraubendrehern auf das Mass zurueckgegangen, dass jeder kennt, der mal zu Hause eine Schraube in die Wand dreht oder sein Notebok von innen erkundet - bis Wind und Regen die Kunde von dem Menschen brachte, der an einem Tag zu viele Schrauben gesehen hatte. Da kam auf einmal die Erinnerung an das gedrechselte Olivenholz auf dem alten Kugellager und das, was einem mal wichtig war im Dasein ...
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