Duscht man im Winter kalt, so habe ich, auch um den Schnappatmungsreflex in Grenzen zu halten, eine bestimmte Methode entwickelt. Da die überaus fürsorgliche Wohnungsgesellschaft einmal einen ganzen Winter den Heizungsapparat nicht repariert hat blieb ich nur mit einer kleinen Elektroheizung und ohne Warmwasser in der Wohnung. Ich war auch nicht fähig mir Hilfe zu organisieren. Zu der Zeit duschte ich jeden Tag kalt, mit Haarewaschen, ich hatte da recht lange Haare. Der Kopf war das Schlimmste, bis da die Seife draußen war. Ich mußte mehrere Anläufe mit dem Duschkopf nehmen weil es regelrecht weh tat.
Also, die Reihenfolge: In die Wanne hinsetzen, Kopf nach vorne beugen, Kopf nassmachen, sonst nichts, gut kleine Teile der Schultern bekommen was ab, aber gut. Wasser aus. Kopf und Gesicht einseifen, Unter den Armen einseifen. Wasser an. Kopf abbrausen. In Intervallen. Wasser hin, Wasser weg..... Zwischendurch ein wenig unter die Arme, wieder zum Kopf. Mit den Händen gut mitarbeiten. Wasser anhalten. Durchatmen. Wasser an. Endspülung Kopf. Der ganze restliche Körper ist nun noch nicht richtig nass. Einmal Beine nassmachen, dann Oberkörper. Nachdem der Kopf so ausführlich geduscht wurde ist fast kein Schnappatmungsreflex mehr vorhanden. Wasser aus. Den ganzen Rest einseifen. Wasser an. Beine abduschen. Hinknien. Unterkörper abduschen, Zwischen den Beinen bis zum Bauch hoch. Hinsetzen. Jetzt Oberkörper und nochmals unter den Armen. Kopf bleibt nun ganz unberührt. Das ganze ist jetzt fast schon gut erträglich. Wasser aus. Ich schwöre, die fünfzehn Grad im Badezimmer kommen Dir vor wie eine Art Hitzwelle und der ganze Körper prickelt angenehm.
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