Bei den Adligen wurde im 12. Jh. eine neue Schuhform ''hochmodern'': Der Schnabelschuh. Angeblich soll ein französischer Graf diese Schuhform erfunden haben, um seine deformierten Füße in ihnen verbergen zu können.
Eine absolut neue Erfindung war der Schnabelschuh jedoch nicht. Diese Schuhform wurde schon seit langem im Orient getragen. Wahrscheinlich gelangte er mit anderen morgenländischen Kulturgütern durch die Kreuzzüge nach Europa.
Neu an den ''abendländischen'' Schnabelschuhen war nur, dass zum erstenmal ein rechter und ein linker Schuh unterschieden werden konnte. Diese Unterscheidung gab es bei den mittelalterlichen Schuhen bisher noch nicht! Als besonders ''schick'' hielt man ein unterschiedlich gefärbtes Paar.
Zunächst war der Schnabelschuh nur dem Adel vorbehalten, aber schon bald wurde er auch von Patriziern, von Geistlichen, sogar von Handwerkern, Knechten und Bauern getragen. Gefertigt wurden sie in den Materialien Leder oder Samt. Die Spitzen wurden mit den Zubereitungsabfällen von Flachs, Hanf usw., ausgestopft. Kostbare Schnabelschuhe wurden zusätzlich noch mit Perlen oder Goldstücken verziert.
Ja das Gehen mit Schnabelschuhen hatte so seine Tücken! Auch die Zivilbevölkerung konnte davon ein Lied singen! Um beim etwas schnelleren Vorwärtsschreiten nicht ständig über die eigenen Füße zu fallen, halfen sich pfiffige Leute, indem sie die Spitzen ihrer Schuhe mittels eines Kettchens am Knie ''hochbanden''.
anschauhen könnt Ihr euch die zweifarbigen Schnabelschuhe hier:
http://www.mittelalterhandel.de/index2.htm
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