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Schmidt schrieb am 4.2. 2013 um 23:07:58 Uhr über

Schmidt-der-Gangster

Mein erstes Gangsterprojekt, einmal abgesehen von dem falschen Zehner den ich in der Kirchgasse in den Kaugummiautomaten steckte, es Oma beichtete und die mich zu einer Entschuldigung mit in den Lebensmittelladen schleppte zu dem der Automat gehörte, die ich schamhaft stammelte, war das Einreissen eines durch die Gemeindearbeiter gezimmerten Holzzauns mit Hilfe mehrerer angeheuerter Mitgangster aus dem Hof. Wir wohnten in der Johannisbrunnenstraße in einem Sechsparteienmietshaus der Gemeinde, Schmidt hatte da noch zwei Kinder, aber Abel untendrunter, von dem man sogar einmal erzählte er hätte eine Pistole besessen und sie auf seine Familie gerichtet bis der Bürgermeister kam und er mußte sie ihm abgeben, Abel hatte mehr als zehn Kinder und es wurde jedes Jahr eins mehr, und gegenüber, Welzenbachs hatten auch ein paar mehr als zwei, dann war da noch Horst, der sich immer den Arm gebrochen hat, aber Horst hat sich später totgesoffen. Jedenfalls waren genug Kinder da. Der Hof hatte ein angrenzendes Grundstück das nicht abgegrenzt war, auf das fiel ab und zu der Fußball, und eines Tages kamen eben die erwähnten Gemeindearbeiter und zogen einen Zaun, aus Pfählen und Brettern, ich war empört. Und nachdem das Werk vollendet war empörte ich mich noch mehr, ich sah wie klein der Hof nun war. Der einzig logische Ausweg schien mir dieses Werk rückgängig machen zu müssen und so entdeckte ich plötzlich Qualitäten der Aufwiegelung die ich vorher nicht kannte, ich war eher ein stiller Bub. Ich rief den gesamten Hof zusammen und machte allen in drastischen Worten klar daß dieser Zaun nicht sein dürfe, daß er weg müsse und grub während ich wütend sprach den ersten Pflasterstein aus, der Hof war gepflastert und hatte einige Schadstellen, also dicke Steine waren genug da, und ich warf sie mit Wucht gegen den Holzzaun und nach den ersten Würfen taten es mir die ersten der Kinder nach und es wurden mehr und unter Geschrei und Johlen wurde das Tagwerk der Arbeiter zertrümmert bis der ganze Zaun daniederlag. Keiner der Eltern hatte eingegriffen, vielleicht hatte es nicht einmal jemand bemerkt. Natürlich bekam ich die volle Verachtung meiner Mutter zu spüren, Vater mußte den Zaun eigenhändig wieder herrichten, an seinem einzigen freien Samstag im Monat und ich mußte bei Oma bleiben während die anderen eine Woche zu Verwandten nach Bremen fuhren, was mir eigentlich sehr gelegen kam, denn mit Oma konnte ich gut umgehen. Sie hielt ihr Wort, wenn man einigermaßen pünktlich nach Hause kam und keinen Unsinn gemacht hatte, bekam man ein Fläschchen gelbe Limo. Das war das größte. Viel besser als Bremen.
für Horst, dem ersten Gangster im Hof


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