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GPhilipp schrieb am 8.5. 2002 um 00:19:21 Uhr über

Schmerz

Schmerz
ist ein Gefühl
und keine Form.
Er ist vorhanden,
wirkt
und läßt dich
leiden.

Schmerz
ist übermächtig,
macht dich
klein:
du liegst gekrümmt
und rollst dich ein.

Du schreist, du stöhnst,
du winselst
nur noch,
doch niemand kommt
dich zu erlösen
von dem bösen.

Schmerz
das ist der Teufel pur:
er findet's spaßig,
dich zu quälen!

Ist er Gott,
der ruft dir zu:
"Komm her, zurück,
vergiß mich nicht!"?

Allmächtiger!
Und was du bist,
hängt ab von seiner Gnade,
nicht von dir.

Wie klein wir sind
vor Gott.
Wie groß wir sind:
den Menschen gleich!

Schmerz:
das ist Geburt
und Krise,
neues Leben!

Du ziehst dich zurück,
dein Kopf
ist nicht mehr frei:
es ist die Hölle
Schmerz.

Dagegen
gibt es alle Mittel.


Krankheit, Unfall, das Wetter, Krieg,
schmerzlos sterben, schmerzlos leben.

Aristoteles, der weise Mann,
erstrebte eines nur:
Gesundheit, schmerzloses Glück
und Lachen.

Die Griechen
wußten noch den Körper, Geist
gesund zu halten:
sie trainierten
beides.

Doch schützt dich nicht
das größte Wissen,
denn auch Natur ist schlau
und sucht zu überleben.

Der Schmerz ist Strafe,
drum war die Guillotine
ein Fortschritt im Bestrafen.

Bei Kopf-, Zahn-, Hals-
und Beinbruch-Schmerzen
ist dir leider nicht
nach Scherzen
zumute.

Seelischer Schmerz
ist schwer zu ertragen,
der wünscht sich den Tod,
soll enden die Not.

Schmerz
ist der große Lehrmeister
im Leben eines Menschen,
denn
was nicht angenehm,
das meiden wir.

(Drum trinkt Björn
so viel Bier,
denn auch das Gegenteil
sind wir: ist wahr;)

Äh, was ich sagen wollte,
Frau Stolte,
zu dem da rat ich ab,
der is' doch nichts für sie,
der haut bloß drauf
und läuft dann weg.

Und
wimmernd liegst du da,
bewegst dich nicht
und träumst:
ja,
Schlaf ist die Erlösung!

Schlaf oder Tod,
doch reichen auch Tabletten
zur Not,
die dich betäubt.

Keiner
wünscht sich Schmerz,
doch kennen alle ihn.

Jeder
kennt die Peitsche,
Nadel, das ätzende Gift,
jeder die Striemen,
den Stich.

Für manche
ist leben ein Schmerz,
den sie betäuben,
denn Tod ist ungreifbar
fern.

Und
näher als du denkst!
Die Lebensuhr läuft ab,
die Batterie ist leer,
das Knäuel abgerollt.

Der Faden liegt im Sand.

Im Sand ist eine Spur,
der Wind verweht sie nur
und Wasser tilgt den Lauf!




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