Mir ist ein Film eingefallen,in dem es eine fiktive
und mehrere historische Personen wie Ludwig XIV und
Lieselotte von der Pfalz gibt:"Die Gärtnerin von
Versailles". In seinem Buch über Marie Antoinette
(»Bildnis eines Mittleren Charakters«)weist Stefan
Zweig darauf hin,daß Versailles praktisch ins Leere
gebaut wurde:Auf einem künstlichen Hügel ein riesiges Schloß,tausende Fenster,die irgendwo hin
schauen,zig Kanäle,die ins Nichts führen... Und
daß Ludwig XIV damit ausdrücken wollte,daß EINER
die Richtung eines Landes bestimmen und dem Volk
EINE Sprache und Ordnung geben kann:
»Der König ist alles,das Volk ist nichts!«
Die Erbauung von Versailles sollte also das Machtgefühl des »Sonnenkönigs«demonstrieren.
Aber dieses Wunder Versailles,das erhalten wurde,
weil dort so wichtige Dinge wie die Gründung des
Deutschen Kaiserreichs 1871 und der Friedensvertrag von Versailles nach dem 1.Weltkrieg stattfanden,ist ja geschaffen worden.
Im Film lieben sich die fiktive,von Kate Winslet
phantastisch dargestellte Architektin und Künstlerin Sabine De Barra und Monsieur Andre Le
Notre,den es wirklich gab. Die Madame erschafft
im Schloßpark von Versailles ein Rondeau,das es
auch wirklich gibt und das noch heute besichtigt
werden kann:Viel Grün,und rundum fließt Wasser
herab. Und im Hintergrund spielen Musiker.
Andre Le Notre gestaltete den Park von Versailles
tatsächlich. Die in den Film eingeführte Dame sollte zeigen,wie wichtig kluge Frauen,die viel
können,sein können. Leider gibt`s eine Szene,in
der in einem Kanal,der von einem Fluß bei einem
Ort namens Marly in Richtung Versailles führt,
ein Damm bricht -worauf dann Sabine De Barra im
Wasser um ihr Leben kämpft. Gottseidank kann ihr
Liebster sie retten.
Später sieht man im Film das vollendete Rondeau,
das vom König mit viel Pomp und Musik eingeweiht
wird. Aber dann denkt niemand mehr an die Frau,
die beim Bauen des Rondeaus ja fast gestorben wäre -so wie Damen,die etwas leisten und zustandebringen,das dann ihnen zu verdanken ist,
viel zu selten gewürdigt werden!!
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