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Heute kam ich zu Fuß an dem Kiosk in der Ortsmitte vorbei, weil ich bei der Ortsverwaltung am Pfarrer-Horch-Platz, meinen Personalausweis verlängern wollte. Dickie's nennt sich der Kiosk seit drei Jahren, und ich glaube, weil der Inhaber mit Vornamen Richard heißt.
Bereits vor halb zehn Uhr morgens standen verschiedene Subjekte an (mit oder ohne festen Wohnsitz), um sich ein flüssiges Frühstücksgedeck zu besorgen. Nuttenfrühstück alleine geht bei denen wohl nicht mehr, es sei denn der Flachmann »Gorbatschow« landet im absichtlich halb verschütteten Kaffeebecher. – Koffein-Kick mit Nachbrenner. –
Als ich mir die eine Person mit dem lichten Bart und der gestutzten Zipfelmütze beim Näherkommen genauer ansah, sie präparierte gerade ihre Koffein-Plörre, war ich mir plötzlich nicht mehr sicher, ob ich sie nicht doch vom Sehen her kannte. Mit einem Mal flog dann das geleerte flache Glasfläschchen mit einer, sagen wir, legeren Armbewegung in den Abfallkorb, die Bomberjacke klaffte auf, und ich sah mit starrem Blick einen schmuddeligen, ollen BH, der etwas behaarte, aber weibliche Brüste hielt. Da erinnerte ich mich wieder: Es war die Frau, die sich für ihren Lebensunterhalt wohl Medikamenten-Tests unterzog, die kuriose Nebenwirkungen zeigten.
Drei andere Säuferinnen, die die Szene umrandeten und keine Sandlerinnen zu sein schienen, sah ich mir nicht mehr genauer an. Ich war unauffällig vorbei gelaufen und wusste nur eines: Sag nie, niemals Schlampe zu einer Schlampe!
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