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baumhaus schrieb am 9.4. 2014 um 22:27:58 Uhr über

Schlafmangel

Seit einigen Tagen leicht gerötete Augen, ich rede mir ein, daß mir irgend etwas zuviel wird. Aber, ehrlich besehen, wird mir gar nichts zuviel. Es ist nur dieses ständige Vergleichen mit den anderen. Die anderen sind in mir als lästige Schwätzer, ihre ewigen Salbadereien und ihre Bedenkenträgerhaltungen schaffen es bis in mein Denkzentrum, es ist eine Qual. Was interessiert es mich, ob andere meinen könnten, ich würde zu viel arbeiten, zu wenig schlafen? Wenn mir irgendwelche gedachten erhobenen Zeigefinger mahnend vor dem inneren Auge schwanken: Junge, du bekommst noch einen Burnout. Du hast ihn vielleicht schon. Du merkst ihn vielleicht noch nicht. Du brauchst professionelle Hilfe! Junge, du mußt dich schonen, du mußt eine Pause machen.
So ein Geschwätz! Gar nichts muß ich! Gar nichts brauche ich!
Ich will etwas schaffen, ich will endlich den Volltreffer landen. Da mache ich keine Pause, und schonen kann ich mich auch später. Professionelle Hilfe! Ich kann ja nix dafür, wenn ihr wegen jedem schal gewordenen Gedanken zum Psychologen rennt und euch ausheult und euch von ihm erhofft, daß er euch endlich die Formel nennt, die euch glücklich macht.
Ich sag' euch eins: Ihr seid es, mit eurer Bedenkenträgerei und eurer Angst vor euch selbst! Ihr macht euch selbst das Leben unerträglich! Bitte, ich halte euch nicht davon ab! Aber laßt mich gefälligst in Ruhe mit diesem Geschwafel von wegen: Du machst dich kaputt!
Ja, ich mache mich kaputt, wenn ich zögernd herumhänge und vor lauter Bedenken keinen Schritt vor den anderen setzen kann. Stehe ich hingegen auf und ignoriere eure Pseudo-Weisheiten, fühle ich mich prompt wohl! Ja, weil ich dann endlich ich selbst bin. Weil ich dann endlich Ideen REALISIEREN kann!
Man hat euch schön ins Hirn geschissen. Eure Ärzte und Psychologen haben euch ins Hirn geschissen. Sie reden mit euch, wie man mit Greisen redet: Schonen Sie sich, gehen Sie früh schlafen, arbeiten Sie nicht zu viel! Ja, »Arbeit«, so nennen sie das. Die Gewerkschaften haben euch ins Hirn geschissen, die Krankenkassen, die an euch Milliarden verdienen, an eurer schäfchenhaften Märchengläubigkeit. Eure weißen Halbgötter, das sind in Wirklichkeit Leute, denen ihr einen Dreck wert seid. Aber ihr glaubt an sie, weil ihr was zum Glauben braucht. Lieber glaubt ihr und versinkt im Wohlklang säuselnder Ratgeberliteratur, als endlich mal Mensch zu sein und anzupacken. Nix schweres, im Gegenteil: das eigene Leben! Das ist leicht. Das Leben ist leicht und fühlt sich gut an. Dazu braucht man weder Ethanol (jaaa, den braucht ihr in rauhen Mengen, und ihr habt jede Menge Argumente, warum der gut für euch sein soll. Göthe hätte ja vier Liter Wein am Tag getrunken ...) noch irgendwelche anderen Drogen. Man braucht nur die Gelegenheit, die Freude am eigenen Leben mal als solche zu erkennen. Die stellt sich ganz schnell ein. Nämlich immer dann, wenn man mal das Korsett dieser Scheißgesellschaft abstreift. Diese beschissene Versicherungsnehmermentalität, die ihr vor euch hertragt wie lächerliche hellblaue und rosa Kissen. Von der Wiege bis zur Bahre: Der Staat kommt für mich auf! - Nix! Der Staat ist nicht an euch interessiert. Ihr seid für ihn eine Sozialversicherungsnummer, mehr nicht. Er verarscht euch nach Strich und Faden, und ihr fallt darauf rein, weil es euch wichtiger ist, »im Alter« finanziell versorgt zu sein als heute mal was richtig Geniales zu machen. Etwas, wofür ihr als Ganzes gefragt seid.
Aber nein, da droht ja Burnout-Gefahr! Jämmerlich!


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