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Das Gift schrieb am 7.3. 2002 um 23:22:55 Uhr über

Schlafgemach

Im Kleiderschrank steht ein schwarzer Mann. Er steht ganz still, klein wie er ist, doch hält das Messer fest in seiner kleinen, faltigen Hand gekrallt. Sein grauer Bart ist spitz, wie seine schwarze Zipfelmütze. Er grinst die ganze Zeit und verzieht doch keine Mine. Weiß er denn, was da vor sich geht, das alberne Pärchen, wie es da turtelt und schwitzt? Es spielt keine Rolle, denn er ist der schwarze Mann, findet Platz in jedem Raum und sei's hinter der Gardine.

Wenn es dunkel ist in deinem Schlafgemach und selbst die Vögel verstummen, dann lausche, ob du ihn hören kannst, seinen schweren Atem, ganz gleichmäßig. Das Rascheln der Kleider im Kleiderschrank, das Wehen der Gardinen, wenn das Fenster geschlossen ist.
Schau stets unter dein Bett ...




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