Franziska war die attraktivste junge Frau auf dem Segelschiff. Obwohl sie sich nackt auf dem Kajütendach sonnte, vermied sie jedoch erotische Beziehungen zu ihren Mitreisenden. Sie war noch jung und unerfahren. Zumindest, wie man auf einer einsamen Insel überleben könnte. Also sollte ich mich so gut es ging um sie kümmern.
Ursprünglich waren wir eine gemischte Touristengruppe, die einen Abenteuer-Segeltörn gebucht hatte. Der Skipper war (angeblich) erfahren und das Risiko, nicht wieder nachhause zu kommen, schätzte ich als entsprechend klein ein. Und dann kam die Windhose. Und der Mast brach. Und das Boot löste sich in seine Einzelteile auf. Und der Skipper ging über Bord. Und alle Passagiere ebenfalls. Die meisten unserer Gruppe versuchten, schwimmend an Land zu kommen. Nur in welche Richtung sollte man schwimmen? Und wie weit war es bis dahin? Ich hielt es für sinnvoller, möglichst lange in der Nähe des Bootes bzw. seiner Reste zu bleiben. Wenn überhaupt, würde uns hier jemand suchen. Bis auf Franziska ließ sich von mir niemand überzeugen. Glücklicherweise war sie sportlich und technisch begabt. Eine gute Voraussetzung, unseren Schiffbruch zu überleben. Erotische Gefühle spielten bislang keine Rolle, weil wir genug andere Probleme hatten. Gemeinsam suchten wir einige Reste des Bootes zusammen, verbanden sie mit einigen Seilen zu einem primitiven Floß und richteten uns darauf ein, eine Weile dort auszuhalten. Einem alleine von uns wäre das weder physisch noch mental gelungen.
Die Weile war gar nicht so lang. Noch am selben Tag trieben uns Wind und Strömung an Land. Bald stellte sich heraus, dass das Land verdammt klein war. Die einzige Verbesserung gegenüber unserem Floß war, dass wir festen Boden unter den Füßen hatten. Erst jetzt dachte die junge Frau über ihre Situation nach, und die Gegenwart eines einzelnen älteren Mannes ängstigte sie ganz offensichtlich. Für mich war es auch nicht gerade einfach. Ich sollte mich um sie kümmern, sie trotz ihrer Jugend als vollwertigen Partner ansehen und sie nicht alleine wursteln lassen. Gleichzeitig musste ich ihre Angst zerstreuen, dass ich mich zu viel um sie kümmern könnte. Und sie war verdammt hübsch und noch immer nackt.
Systematisch suchten wir den Strand ab, ob noch etwas Nützliches an Land getrieben wurde. Außer verschiedenen Holzresten fanden wir noch den Rest des Segels. Damit könnten wir uns zumindest nachts zudecken, damit wir nicht auskühlen. Es reichte aber nicht für zwei Leute sondern allenfalls für ein Pärchen. Meine Hose und mein T-Shirt würde ich ihr gerne geben. Dann müsste sie aber neben einem nackten Mann schlafen. Ein guter Kompromiss war, ihr nur mein T-Shirt zu geben und meine Hose anzubehalten. Das T-Shirt war groß genug, um auch ihren Intimbereich zu bedecken. Bereits während der Nacht merkte ich, dass sie sich eng an mich geschmiegt hatte. Wahrscheinlich, um sich zu wärmen.
Ich konnte unser Glück kaum fassen, am Morgen fanden wir noch eine Plastikfolie am Strand. Voller Glücksgefühl umarmte ich sie fest. Damit war unser Überleben für einige Tage gesichert. Unser größtes Problem war nämlich das Trinkwasser auf der winzigen Insel mitten im Meer. Wenn wir es geschickt genug anstellen, würde sich unter der Folie während der kühlen Nächte genügend Kondenswasser niederschlagen, das wir trinken konnten. Gemeinsam machten wir uns ans Werk, um eine möglichst effektive Konstruktion zum Wassersammeln zu basteln. Dabei stellte sie sich so geschickt an, als ob sie so etwas schon öfter gebaut hätte. Damit war unser größtes Problem gelöst.
Das zweite Problem war der Hunger, das die junge Frau auf elegante Weise löste. Franziska war angehende Meeresbiologin und wusste, wie man Tiere aus dem Meer einfangen konnte. Sie wusste auch, welche man roh essen durfte. Das war wesentlich besser als hungern. Eine Möglichkeit, Feuer zu machen fanden wir schließlich auch. Und auf der Insel gab es trockenes Gestrüpp im Überfluss, mit dem wir heizen konnten.
Obwohl sie sexuell zunächst ziemlich unnahbar war, legte sie auf eine intime Nähe zu mir immer größeren Wert. Nach dem was ich bislang an Beziehungen erlebt hatte, würde ich sie sogar als unersättlich bezeichnen. Unter günstigeren Umständen wäre sie für mich sogar ein besonderer Glücksfall. Dann aber wäre ich ihr wahrscheinlich zu langweilig gewesen. Jetzt jedoch war sie so sehr auf mich fixiert, dass sie mehrmals am Tag Sex brauchte. Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Wir lebten zwei Wochen wie Adam und Eva im Paradies. Bis sich unsere Rettung ankündigte.
Auch unsere Insel war ein Teil des Suchreviers nach Vermissten des Schiffbruchs. Zur Ausrüstung des Segelboots gehörte nämlich ein Notrufsender, der durch das Seewasser aktiviert wurde. Als wir das erste Suchflugzeug sichteten, entzündeten wir einen Haufen Gestrüpp, den wir für genau diesen Zweck aufgeschichtet hatten. Nachdem wir erst einmal entdeckt waren, dauerte es nur noch einen Tag, bis uns ein Schiff der Küstenwache auflas. Wie wir dort erfuhren, waren wir die einzigen Überlebenden.
Die Umstände verbanden uns so innig, dass speziell sie auch nach der Rettung niemals auf mich verzichten wollte. Zugunsten eines jüngeren Partners hätte ich schweren Herzens schon auf sie verzichtet. Franziska schloss ihre Ausbildung als Meeresbiologin ab, und ich blieb bei ihr. Ein erfüllteres Leben und auch Liebesleben hätte ich mir niemals vorstellen können.
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